Weiter für kranke Kinder da

TRIER. (DiL) Die neuen Entwicklungen im Bereich der regionalen Kinderkrankenpflege machen den Trierer Johannitern zu schaffen. Aber sie wollen weiter Akzente in diesem Bereich setzen.

Die letzten Monate waren turbulent für die Trierer Johanniter. Die komplette hauptamtliche Leitung des Regionalverbands Trier-Mosel schied im Streit mit dem Landesverband aus und gründete unter dem Dach des "Nestwärme e.V." einen neuen Kinderkrankenpflegedienst (der TV berichtete). Der im Juni öffentlich präsentierte frischgebackene Johanniter-Geschäftsführer, der "neue Akzente" ankündigte, ist inzwischen schon wieder weg. Zurzeit führt Gerhard Schreiner aus Pirmasens die Trierer Geschäfte, allerdings nur für eine Übergangszeit. Ein neuer Chef sei bereits gefunden, "mit Trier-Erfahrung", versichert Schreiner, nennt aber noch keinen Namen. Über dem Tohuwabohu ist die ambulante Kinderkrankenpflege, ein langjähriges Kern-Angebot der Johanniter, in Schwierigkeiten geraten. "Viele meinten, es gäbe uns nicht mehr", sagt Kinderkrankenschwester Beate Appel. Aber das Pflege-Personal sei keineswegs zu Nestwärme gewechselt, sondern "weitgehend bei uns geblieben". Auch die betroffenen Eltern hätten sich oft dafür entschieden, "weiter mit den bewährten Kräften zusammenzuarbeiten". Neue Pflege-Aufträge sind aber zurzeit eher Mangelware. Selbst bei der Villa Kunterbunt musste Pflegedienstleiterin Annette Hoffmann erfahren, "dass man dachte, wir würden das gar nicht mehr anbieten". Dabei beschäftige man sieben feste Mitarbeiterinnen im Pflegedienst. Deren Arbeitsplätze sollen auf Dauer gesichert werden. Die Johanniter versprechen sich einiges von der Kombination des Kinderkrankenpflege-Angebots mit dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Im Bereich der pädagogischen Familienhilfe sei "ständig wachsende Nachfrage" zu verzeichnen, sagt Leiterin Olivia Kuchenbecker. Oft benötigten Familien mit kranken Kindern gleichzeitig sozialpädagogische Hilfe, "und die können wir dann aus einer Hand liefern". Zwölf Arbeitskräfte sind bei den Johannitern in diesem Bereich tätig, weitgehend auf Honorarbasis. Erzieher, Psychologen, gelegentlich auch Studenten mit einschlägiger Ausbildung und Zusatz-Qualifikation stehen zur Verfügung. Während die Kinderkrankenpflege traditionell Fälle in der ganzen Region betreut, kommen die Aufträge bei der Jugendhilfe aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg. Das Verhältnis zu der ehemaligen Führungscrew um Petra Moske, die jetzt mit "Nestwärme" einen konkurrierenden Dienst betreibt, ist nicht unkompliziert. Aber man ist um Normalität bemüht. "Wir wollen ein Miteinander, kein Gegeneinander", betont Beate Appel. "Wer es am besten kann, soll es im Einzelfall übernehmen", sagt Interims-Geschäftsführer Schreiner.

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