Weltpremiere vor der Porta Nigra
Das römische Trier erhält sein "Wagenrennen" zurück: Am Sonntag, 19. August, wird mit dem "Circus Maximus" erstmals eine Rallye-Prüfung über die Straßen der Innenstadt gehen. Während sich die Veranstalter über eine "Weltpremiere" freuen, ist die Idee für Kritiker schlicht Unsinn.
Trier. (AF) Seit fünf Jahren findet die Deutschland-Rallye als Lauf zur Weltmeisterschaft rund um Trier statt. Fast schon Tradition: In jedem Jahr kamen über 200 000 Zuschauer, darunter viele Ausländer. Und jedes Mal feierte am Ende der Elsässer Sebastien Loeb. Möglich, dass sich das vom 16. bis 19. August wiederholen wird. Im Blickpunkt steht aber eine umstrittene Premiere: der "Circus Maximus" (Sonntag, 11 Uhr) - so heißt der Innenstadtkurs rund um die Porta Nigra. Drei Runden à 1,5 Kilometer sind dabei von den rund 100 Teilnehmern zu fahren - mit einem Tempo von bis zu 150 km/h. 8400 Zuschauer werden sich das Spektakel von den Zuschauerrängen aus anschauen. Den Anwohnern beschert der "Circus Maximus" einige Einschränkungen. Bereits gestern Abend gab es bei einem Testlauf - nicht unter Rennbedingungen - einen Vorgeschmack darauf.Auf Veranstalterseite sorgt die Premiere dagegen für Aufbruchsstimmung. "Das ist, worauf die Welt am meisten schauen wird", sagt Rallye-Leiter Armin Kohl aus Wittlich. Schließlich könne der "Circus Maximus" Vorreiter-Funktion haben: Denn um die Prüfung für die Zuschauer interessanter zu machen, starten die Fahrzeuge mit einer Ausnahmegenehmigung im 15-Sekunden-Takt - statt der sonst üblichen Minuten-Abstände. Eine zuerst angekündigte Fernseh-Liveübertragung wird es dabei nicht geben.
Der Sprecher des Grünen-Kreisvorstands Trier-Saarburg, Michael Rahe, hält die City-Rallye für eine Schnapsidee: "Eine Rallye gehört in etwa so in die Altstadt wie eine Autobahn in ein Naturschutzgebiet."
MOTORSPORT