Bad Oeynhausen. (teu) Wolfgang Baum kann dem verregneten Sommer eine gute Seite abgewinnen. Denn das schlechte Wetter am vergangenen Wochenende begünstigte bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Werferfünfkampf den Sprung des 44-Jährigen ganz oben aufs Siegerpodest. "Der Hammerwurfplatz war eine einzige Pfütze. Wenn der Hammer aufschlug, spritze das Wasser 20 Meter weit", erzählt Wolfgang Baum. Die Wurfringe seien in der Nässe schmierig gewesen. Schlechte Karten für die schweren Athleten, um ihre Kraft auf die Wurfgeräte zu übertragen. "Das war Wetter für Leichtgewichte, habe ich allen gesagt", berichtet Baum.Der Trainer und Leichtathletik-Abteilungsleiter beim SFG Bernkastel-Kues, als Mehrkämpfer und guter Läufer eines dieser besagten Leichtgewichte, nutzte die Bedingungen optimal. Das zeigte sich besonders bei den Drehwürfen mit dem 7,26 Kilogramm schweren Hammer (42,36 Meter), dem zwei Kilogramm schweren Diskus (37,37 Meter) und dem 15,88 Kilogramm schweren Gewicht (12,06 Meter). "Meine gute Technik hat mir geholfen", sagt Baum. Da jeder Athlet beim Werferfünfkampf pro Disziplin nur drei Versuche hat, entscheide oft die Konstanz. Nach zwei ungültigen Versuchen seien einige der von der Kraft überlegenen Sportler gezwungen gewesen, einen Sicherheitswurf zu machen. Zusammen mit 11,10 Metern im Kugelstoß (7,26 Kilogramm) und 45,31 Meter im Speerwurf (800 Gramm) sammelte Baum 2802 Punkte, exakt 100 mehr als der zweitplatzierte Sven Suhling (Verden).Wolfgang Baums 72 Jahre alte Mutter Christa, die vor zwei Wochen deutsche W70-Seniorenmeisterin im Hammerwurf wurde, gewann diesmal mit 1672 Punkten Bronze. "Dadurch, dass meine Mutter Dritte wurde, waren wir alle happy", sagt Baum. Das Wochenende auf dem Campingplatz war trotz des Dauerregens gerettet.