"Wir sind immer heiß auf Soapmaster"

Let's quiz: Immer wieder sonntags treffen sich Trierer Fernsehjunkies zum Wissenstest in Sachen Film und Fernsehen. Und wer hat's erfunden? Matthias Deutsch und Armin Jakobs organisieren die lustigen Quizabende und haben selbst viel Spaß dabei.



Woher stammt die Idee zum Serienquiz "Soapmaster"?

Matthias Deutsch: Ich habe Pädagogik in Landau studiert und wollte über eine Umfrage herausfinden, welches Wissen Fernsehserien vermitteln. Um die Leute dafür zu begeistern, haben wir ein Quiz daraus gemacht und mit 400 Studenten im Hörsaal um eine Kiste Bier gespielt. Die Antwortbögen haben wir nie ausgewertet, aber das Quiz war der absolute Renner. Mit der Zeit wurde daraus der Soapmaster.

Einfache Regeln, Team gegen Team, kein Eintritt - ist das Euer Geheimrezept?

Matthias Deutsch: Wir machen das Ganze, weil wir selbst Spaß daran haben, und nicht aus Profitgier. Ich sage immer: Wir spielen auf Gnaden des Publikums, entweder den Leuten gefällt es oder nicht. Bei uns wird auch niemand bloßgestellt wie bei Günther Jauch. Die Leute spielen ja in Gruppen gegeneinander, zusammen mit ihren Freunden oder Kollegen.

Armin Jakobs: Außerdem kann man bei uns was gewinnen, ohne vorher bezahlen zu müssen. Wo gibt es das noch?

Wonach wählt Ihr die Serien aus, die es zu erraten gilt?

Matthias Deutsch:
Unser Quiz ist generationsübergreifend. In jeder Staffel sind ganz aktuelle Serien mit dabei, aber auch Sachen aus den 90ern und Klassiker wie "Die Grashüpfer" oder "Bonanza". Und dann gibt es noch die ganz alten Sachen, die sogar vor unserer Zeit liefen, zum Beispiel "Raumpatrouille Orion". Es gibt also verschiedene Schwierigkeitsgrade. Wichtig ist aber, dass immer auch einfache Serien dabei sind, die wirklich alle Teams erraten können. Es soll ja jeder Spaß haben.

Seid Ihr selbst auch richtige Serienjunkies?

Matthias Deutsch:
Ich sehe gar nicht so viel fern, aber in meiner Kindheit in den 70ern haben mich Serien durch die ganze Woche begleitet: Am Montag kam "Ein Colt für alle Fälle", dienstags gab's "Tom und Jerry". Mittwochs war Fußballtraining, donnerstags liefen "Die Grashüpfer", freitags "Western von gestern". Am Samstag war dann Zeit für die "Sportschau", und sonntags kam "Bonanza".

Armin Jakobs: Heute haben wir gar nicht mehr die Zeit, so viel vor dem Fernseher zu sitzen.

Die Vorbereitung der Quizabende ist ziemlich zeitaufwendig. Lohnt sich die Arbeit?

Armin Jakobs: Auf jeden Fall. Wir haben unheimlich viel Spaß bei der Recherche, auch wegen der Erinnerungen, die dabei hochkommen. Besonders spannend ist es, wenn wir auf längst verschollene Serien stoßen und dabei hin und wieder einen richtigen Knaller entdecken.

Matthias Deutsch: Wir wetten dann untereinander, ob überhaupt jemand die Serie errät. Nach den Titelmelodien dazu suchen wir manchmal sogar jahrelang.

Armin Jakobs: Die Vorbereitungen sind für uns auch deshalb so spannend, weil wir uns dadurch regelmäßig treffen. Wir kennen uns ja schon seit der Grundschule, aber weil jeder seinen Alltagsstress hat, würden wir uns ohne Soapmaster bestimmt viel seltener sehen.

Erinnert Ihr euch an verrückte Erlebnisse während der letzten Staffeln?

Matthias Deutsch:
Wir sind immer gespannt, was die Teams beim Finale so alles veranstalten. Eine Gruppe aus Trier trägt jedes Jahr ein neues Team-Shirt, auf das berühmte Filmzitate gedruckt sind. In der ersten Staffel hat ein Team sogar Serien gegoogelt und die Recherchen in riesigen Ordnern gesammelt. Das sind Aktionen, die uns natürlich begeistern.

Was waren für Euch die Highlights der letzten vier Jahre Soapmaster?

Armin Jakobs:
Highlights sind immer wieder die Finalabende, auch weil unsere Vorbereitungszeit dann noch intensiver ist und wir besonders viel Spaß haben.

Matthias Deutsch: Das Schönste ist, wenn die Leute beim Raten richtig mitziehen. Man sieht die Spannung in ihren Augen und weiß genau, es liegt ihnen auf der Zunge, aber sie kommen nicht drauf. Der Jubel oder das Fluchen bei der Auflösung sind für uns eine schöne Bestätigung.

Wie lange wird es den Soapmaster wohl noch geben?

Armin Jakobs:
Ich wollte eigentlich nach der zweiten Staffel aufhören, weil es zeitlich eng wurde. Aber wenn die neue Saison losgeht, sind wir doch immer wieder heiß drauf.

Matthias Deutsch: Solange es den Leuten und uns Spaß macht, quizzen wir weiter. Vielleicht drehen wir sogar mal den Spieß um und lassen ein Team den Abend vorbereiten. Dann können wir endlich auch mitraten.

Das Interview führte unsere Mitarbeiterin Christa Weber

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