Zuhören, ermuntern und sprechen

Ein wenig bekannter Verein bekommt immer mehr Zulauf. Die Vereinsmitglieder der drei Selbsthilfegruppen (SHG) in Trier verbindet ein gemeinsames Krankheitsbild: die Fibromyalgie.

Trier. Die Vereinsmitglieder der drei Selbsthilfegruppen treffen sich an jedem dritten Mittwoch im Monat um 9 Uhr und an jedem vierten Freitag um 14.30 und 17 Uhr treffen im Bürgerhaus Trier-Nord. Die Vorsitzende Marlies Schmitz sagt: "Die Teilnahme an unseren Treffen ist nicht gleichbedeutend mit einem Konzert- oder Theaterbesuch." Gegründet wurde der Verein 1999. Die im Vereinsregister eingetragene SHG bietet viele Möglichkeiten, sich aktiv um die eigene Gesundheit zu kümmern. In erster Linie ermöglicht sie den gedanklichen Austausch der Betroffenen. "Im gegenseitigen Zuhören, Ermuntern und Sprechen entsteht ein Miteinander, das eine positive Grundlage für unterstützende Hilfestellungen zur Bewältigung des Alltags darstellt", sagt die Vorsitzende. Schmitz erklärt das Krankheitsbild: Die Fibromyalgie geht mit Schmerzen im Bereich von Muskel- und Sehnen-Ansätzen sowie mit diversen Begleitsymptomen wie Müdigkeit und Steifigkeitsgefühl, Magen- und Darmproblemen, Sehstörungen und vielen anderen Auffälligkeiten einher. Charakteristisch ist die erhöhte Druckempfindlichkeit der Sehnen-Ansätze. Die Röntgenaufnahmen der Gelenke sind unauffällig.Ursache der Krankheit unbekannt

Die wahre Ursache der Fibromyalgie ist auch heute noch unbekannt. Sämtliche Bemühungen mit allen möglichen diagnostischen Untersuchungen krankhafte Befunde zu finden, schlagen fehl. Das Krankheitsbild passt nicht in die bekannten Schablonen. Durch seine medizinische Vergangenheit hat der Betroffene schnell den Stempel des Neurotikers anhaften, der Arzt spricht vom "Koryphäenkiller". Der Satz "Es muss doch etwas dafür geben" bleibt ein Wunsch. Auch bei den Mitgliedern der Trierer Selbsthilfegruppen handelt es sich um betroffene Menschen, die alle ihre eigene Geschichte haben. Und aus jeder Geschichte wird, so hoffen die Mitglieder, ein nützlicher Gedanke für einander bleiben. Marlies Schmitz sieht die Selbsthilfegruppe auch als eine Form der Fortbildung. Sie lädt Referenten ein, um bestimmte Fragen einer Antwort näher zu bringen. Kürzlich referierten die Ärzte Dr. Hansjörg Lucas, er betreut als Arzt die SHG in Trier, und Georg Babel über das "Metabolische Syndrom" im Bürgerhaus Trier-Nord. Nicht nur Gruppenmitglieder, sondern auch Betroffene und deren Angehörige waren begeisterte Zuhörer. Schmitz: "Was auch immer den Schwerpunkt der Selbsthilfearbeit bilden wird, hängt vom Engagement und Interesse der darin aktiven Menschen ab. Die SHG Trier ist mit weiteren 24 Gruppen dem Fibromyalgie-Verband Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. angeschlossen. Kontakt: 0651/9980152 oder per E-Mail: schmitz.trier@t-online.de.

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