Zusammen besonders gefährlich

TRIER. (AW) Auf große Resonanz ist die TV -Telefonaktion zum Thema "Diabetes und Bluthochdruck - Risikoreiche Kombination" gestoßen. Fünf Experten gaben zwei Stunden lang Auskunft über den richtigen Umgang mit den Krankheiten.

Welche Anzeichen deuten auf Diabetes und Bluthochdruck hin ? Dr. Werner Martin , Facharzt für Allgemeinmedizin, Trier: "Bei Bluthochdruck gibt es keine verlässlichen Frühzeichen. In den häufigsten Fällen fühlen sich die Patienten gesund und leiden nur selten an Kopfschmerzen. Bluthochdruck kann demnach lediglich durch Messung festgestellt werden. Erste Anzeichen einer Diabeteserkrankung sind Mattigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, vermehrter Harndrang/Durst und Sehstörungen. Allerdings kann auch hier nur eine Untersuchung entscheidenden Aufschluss geben. Ich rate deswegen Kassenpatienten, ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre die ihnen zustehende Gesundheitsuntersuchung in Anspruch zu nehmen." Worauf muss ich als Diabetes-/Bluthochdruckpatient bei meiner Ernährung achten? Rosie Jung , Ernährungsberaterin, BEK Trier: "Wichtig ist, dass häufig kleinere, frisch zubereitete Mahlzeiten eingenommen werden. Gerade Bluthochdruckpatienten müssen zudem ihren Natriumkonsum reduzieren. Ich empfehle, anstelle von Kochsalz frische Kräuter zur Geschmacksverfeinerung zu verwenden. Diabetiker sollten beachten, dass Süßstoff keine Einwirkung auf den Blutzucker hat, Fruchtzucker hingegen schon. Die richtige Ernährung ist zudem immer auch in Zusammenhang mit ausreichender Bewegung zu sehen." Was muss ich als Diabetiker mit Bluthochdruck besonders berücksichtigen? Dr. Dirk Röhlich , Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie, Trier: "Gerade bei Diabetikern muss der Bluthochdruck noch stärker eingestellt werden. Diabetes und Bluthochdruck sind Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen und verstärken ihre Wirkung gegenseitig." Dr. Peter Westrich , Chefarzt der Inneren Abteilung des Marienkrankenhauses Trier: "Der Zielblutdruck bei Diabetikern mit Bluthochdruck liegt bei kleiner gleich 130/85 mmHg. Bei 75 Prozent aller Patienten ist eine Behandlung nur durch eine Kombination von zwei oder mehreren Medikamenten möglich. Nur 20 bis 30 Prozent aller Diabetiker mit Bluthochdruck werden richtig eingestellt. Zu hoher Bluthochdruck in Zusammenhang mit Diabetes kann zu Nierenschäden führen." Welche Auswirkungen können Diabetes und Bluthochdruck auf meine Sehfähigkeit haben? Dr. Joachim Berg , Augenarzt, Trier: "Der Bluthochdruck muss über längere Zeit moderat erhöht oder kurze Zeit stark erhöht sein, bis er sich auf die Sehfähigkeit auswirkt. Wenn der Bluthochdruck über lange Zeit sehr hoch war, können auch irreversible Schäden auftreten. Bei Diabetes-Patienten können irgendwann Netzhautveränderungen auftreten. Geringe Schäden sind noch reversibel, sollten also frühzeitig behandelt werden."

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