Mazedonien-Streit Athen und Skopje einigen sich

Athen · Mazedonien soll bald Nord-Mazedonien heißen. Doch die Proteste gehen weiter.

 Athens Regierungschef Alexis Tsipras (hinten rechts) und sein mazedonischer Amtskollege Zoran Zaev stehen hinter ihren Außenministern Nikos Kotzias (re.) und Nikola Dimitrov, die das Abkommen unterzeichneten.

Athens Regierungschef Alexis Tsipras (hinten rechts) und sein mazedonischer Amtskollege Zoran Zaev stehen hinter ihren Außenministern Nikos Kotzias (re.) und Nikola Dimitrov, die das Abkommen unterzeichneten.

Foto: dpa/Yorgos Karahalis

Griechenland und Mazedonien haben gestern eine Vereinbarung zur Beilegung des seit gut einem Vierteljahrhundert andauernden Streits um den Namen Mazedonien unterzeichnet. Danach soll die ehemalige jugoslawische Teilrepublik sich künftig Nord-Mazedonien nennen. Als Gegenleistung will Athen den Weg des Landes zur Nato und in die Europäische Union nicht länger blockieren. Die Vereinbarung wurde von den Außenministern der beiden Nachbarstaaten in der Grenzregion des Prespa-Sees unterzeichnet. 

Bis zu einem Inkrafttreten des Abkommens sind aber noch hohe Hürden zu überwinden. So sprechen die griechischen Konservativen dem linken Regierungschef Alexis Tsipras das Recht ab, ein solches Abkommen mit Skopje zu unterzeichnen. Am Samstagabend überstand Tsipras einen Misstrauensantrag der konservativen Opposition im Parlament.

Damit ist der Streit für viele Bürger und die Konservativen aber nicht beigelegt. Hunderte griechische und mazedonische Nationalisten demonstrierten gestern auf beiden Seiten der Grenze, während das Abkommen unterzeichnet wurde.

„Wir machen einen historischen Schritt“, erklärte Tsipras. Ein neues Zeitalter der Kooperation und der Stabilität beginne für die beiden Nachbarstaaten. Dem schloss sich der mazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev an: „Unsere Staaten lassen die Vergangenheit zurück und schauen in die Zukunft“, sagte er. „Wir haben Berge versetzt.“

Mazedonien grenzt im Süden an die griechische Region gleichen Namens. Griechenland spricht dem Nachbarland das Recht auf den historischen Namen Mazedonien (Altgriechisch: Makedonia) ab.

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