Aus der Eifel...in die Neue Welt

Als die Indianer die ersten Weißen sahen, dürften sie sich kaum vorgestellt haben, wie viele der Bleichgesichter noch kommen würden: Allein aus Deutschland gingen im Laufe der Jahre wohl sechs Millionen Menschen fort. Auch in Trier und der Eifel verließen viele Menschen ihre Heimat – warum, erklärt Experte Burkhard Kaufmann.

Warum gingen die Menschen fort?

Burkhard Kaufmann: Unsere Heimat war vor über 150 Jahren eine arme Gegend. Die Leute hofften, ein besseres Leben zu finden. Denn die Familien waren groß, und nur eines der Kinder konnte den Bauernhof oder den Handwerksbetrieb der Eltern übernehmen. Aber: Auswanderung war teuer. Manche nahmen Schulden auf, um die Reise nach Amerika bezahlen zu können.

Gingen ganze Familien fort?

Burkhard Kaufmann: Zunächst ging nur ein Einzelner weg. Später folgten dann ganze Familien. Und sie gingen dorthin, wo bereits Auswanderer aus dem gleichen Ort lebten.

Was machten die Auswanderer in Amerika?

Burkhard Kaufmann: Viele kauften Land und wurden Bauern. Die meisten gingen ins Gebiet rund um die Stadt Chicago - das ist damals aber weit weg vom Wilden Westen gewesen.

War die Reise nach Amerika gefährlich?

Burkhard Kaufmann: Es war ein Abenteuer. Die Seereise dauerte zwischen zwei und sechs Wochen. Und sie war nicht ungefährlich: Ein Schiff mit Auswanderern aus unserer Region ist im Jahr 1865 auf dieser Reise untergegangen. Dabei sind viele Menschen ertrunken.

Info: Burkhard Kaufmann ist Chef des Kreismuseums Bitburg-Prüm.

mc

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