Das Ziel schien nah und doch so fern: Einmal bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii an den Start gehen - davon hat Triathlet Stefan Richter immer geträumt. Die Qualifikation hatte der Dauner seit der Europameisterschaft Ende Juli in Frankfurt in der Tasche. Doch für seine sportliche Lebenstraumerfüllung musste der Berufssoldat auf Hawaii so richtig auf die Zähne beißen. "Ich hatte Bedenken, ob ich wirklich teilnehmen soll. Drei Wochen vor der WM hatte ich einen Trainingsunfall, bei dem der Knorpel im rechten Knie in Mitleidenschaft gezogen wurde", erklärt Richter. Ein gesundheitliches Risiko also. Dass er sich letztlich doch für die strapaziösen 3,8 Kilometer im Meer, 180 Kilometer auf dem Rad und den abschließenden Marathon (42,195 Kilometer) entschieden hat, bereut der 41-Jährige heute aber nicht. "Alles hat genauso geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte: Ich bin als 809. unter die ersten 1000 Starter gekommen. Außerdem kam ich in 10:56 Stunden vier Minuten vor Sonnenuntergang ins Ziel und gelte damit als so genannter ,Daylight-Finisher'", freut sich Richter. Den Wettkampf hat der Eifeler sehr genossen. "Natürlich habe ich mich auf Hawaii angestrengt. Aber ich habe mir keinen Druck gemacht. Es war mir egal, ob ich einen Platz weiter vorne oder hinten war", sagt Richter. An Motivation für die kommende Saison mangelt es dem Ultratriathleten trotz bereits zelebrierter Traumerfüllung nicht. "Die Trainingsplanung für 2007 mache ich zwar erst im Januar. Aber neben den Ligaveranstaltungen in Rheinland-Pfalz möchte ich auf jeden Fall auch wieder einen Ironman machen", sagt Richter. Ob er in Frankfurt an den Start gehen wird, um erneut auf die WM hinzutrainieren, hat Richter noch nicht entschieden. Er verrät nur so viel: "Ich weiß nicht, ob ich im nächsten Jahr direkt nochmal dort starten werde. Aber man soll nie nie sagen."