Ausflug: Natur-Spektakel dank Vulkanismus

Erst ist er klein wie ein Springbrunnen. Doch nach und nach baut sich der Kaltwasser-Geysir auf, bis seine etwas unstetige Fontäne an die 50 Meter nahezu kirchturmhoch in den Himmel ragt. Dieses Spektakel können Touristen in diesem Sommer erstmals regelmäßig in der Stadt Andernach im Kreis Mayen-Koblenz erleben.

Vor rund hundert Jahren hatten Andernacher im toten Rheinarm der Halbinsel Namedyer Werth aufsteigende Gasblasen beobachtet. Nach einer Bohrung zur Erschließung von Kohlensäure sprang ein Geysir in regelmäßigen Abständen um die 40 Meter hoch. Ein Sprudelunternehmen nutzte die Kohlensäure gewerblich - während der Geysir Touristen und Einheimische gleichermaßen begeisterte. Das Namedyer Werth ist seit 1985 ein Naturschutzgebiet, in dem sich vor allem Vögel wohl fühlen. Deshalb werden die Touristen jetzt mit dem Schiff auf die Halbinsel gebracht. Nach der Fertigstellung eines Informationszentrums in zwei Jahren rechnet Hütten mit 100 000 Geysir-Touristen in der Stadt pro Jahr. Im Andernach Geysir, wo der aktive Eifel-Vulkanismus noch zu spüren ist, mischt sich Kohlensäure im genau passenden Verhältnis mit Grundwasser. Ein gewaltiger Druck baut sich auf. Schließlich entweichen die Säureblasen wie beim Öffnen einer zuvor geschüttelten Mineralwasserflasche. Nach Angaben des Geologen Bernhard Krauthausen, der die Erschließung des Geysirs begleitet hat, wird der "große Sprudel" so schnell nicht wieder versiegen, "jedenfalls nicht in menschlichen Zeiträumen".Mehr Informationen im Internet unter www.andernach.net. Die Tour kostet 5 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder. Kinder bis sechs Jahre zahlen nichts.

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