Balakov-Debüt: Rote Teufel taumeln Liga zwei entgegen

Freiburg · Im (Süd)westen nichts Neues: Der 1. FC Kaiserslautern ist auch im ersten Spiel unter seinem neuen Cheftrainer Krassimir Balakov seiner Linie der vergangenen Monate treu geblieben. Beim 0:2 (0:2) in Freiburg boten die Pfälzer erneut ein erschreckendes Bild der Bundesliga-Untauglichkeit.

 Kaiserslauterns neuer Trainer Krassimir Balakow (r) konnte die Negativserie vorerst nicht stoppen. Foto: Patrick Seeger

Kaiserslauterns neuer Trainer Krassimir Balakow (r) konnte die Negativserie vorerst nicht stoppen. Foto: Patrick Seeger

Freiburg. Nach nicht einmal einer Viertelstunde war im Prinzip schon wieder alles vorbei. Da führte der SC Freiburg nach Treffern von Karim Guede (8.) und Cedrick Makiadi (14.) bereits mit 2:0, und angesichts der sprichwörtlichen Harmlosigkeit der Lauterer Offensivabteilung in den vergangenen Wochen konnten sich die mitgereisten FCK-Fans im Badener Land schon mit dem 17. Spiel in Folge ohne Sieg anfreunden. Ein Negativ-Rekord in der Clubgeschichte der Pfälzer, deren Rückstand auf den Relegationsplatz angesichts der Punktgewinne der Konkurrenten bereits auf sieben Zähler angewachsen ist.
Lauterns Innenverteidiger Rodnei leistete sich zum wiederholten Mal in dieser Saison einen kapitalen Fehler, als er beim Versuch das Spiel aufzubauen unbedrängt den Freiburger Freis anschoss. Den Abpraller nutzte Guede zu seinem ersten Bundesliga-Treffer. Gegen die nach nicht einmal zehn Minuten bereits wieder einmal verunsicherten Gäste legte Makiadi nur sechs Minuten später nach einem Patzer von Torwart Tobias Sippel nach. Bundesliga-Trainerdebütant Krassimir Balakov muss das am Rande der Coaching-Zone wie ein schlechter Film vorgekommen sein. Danach hätte Schiedsrichter Meyer (Burgdorf) eigentlich auch abpfeifen können.
Der FCK, der zunächst mit "Jule" Derstroff als einziger Spitze in diesem Abstiegsgipfel angetreten war, machte zu keinem Zeitpunkt der Partie den Eindruck, dass er die Begegnung noch drehen könnte. Das Personal der Pfälzer ist, gleich in welcher taktischen Ausrichtung, in der ersten Liga schlicht und ergreifend überfordert. Mehr als ein paar Alibi-Angriffe ohne jegliche Erfolgsaussichten brachten die Pfälzer nicht zustande.
Die verbalen Beteuerungen der FCK-Delegation nach den 90 trostlosen Minuten hörten sich nach oft gehörten Phrasen an. Es werde jetzt "sehr, sehr schwer, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen", musste der neue sportliche Leiter bereits nach seinem ersten Spiel ohne Umschweife konstatieren. Und FCK-Chef Stefan Kuntz meinte: "Wir brauchen nicht auf die Konkurrenz zu schauen. An unserer Situation können nur wir selbst etwas ändern." Trotz allen Engagements kamen wieder einmal nur drei Torschüsse in 90 Minuten heraus.
Will der 1. FC Kaiserslautern seine Chancen auf den Klassenerhalt zumindest rechnerisch wahren, muss die Mannschaft die beiden nächsten Heimspiele gegen den Hamburger SV und 1899 Hoffenheim unbedingt gewinnen.Extra

Seit 17 Spielen wartet Kaiserslautern auf einen Sieg in der Bundesliga. Nur sechs Clubs in der 49-jährigen Liga-Historie verzeichneten noch längere Minusserien - alle stiegen ab. SVW Mannheim gelang es 1988/89 nach 17 sieglosen Spielen in Folge, als Zwölfter den Abstieg zu vermeiden. Längste Serien ohne Sieg: Tasmania 1900 Berlin: Saison 1965/66, Spiele ohne Sieg: 31, Platz: 18 Blau-Weiß 90 Berlin: Saison: 1986/87, Spiele ohne Sieg: 21, Platz: 18 Dresden: Saison: 1994/95, Spiele ohne Sieg: 21, Platz: 18 Aachen: Saison: 1969/70, Spiele ohne Sieg: 19, Platz: 18. Düsseldorf: Saison: 1991/92, Spiele ohne Sieg: 19, Platz: 20 1. FC Köln: Saison: 2005/06, Spiele ohne Sieg: 18, Platz: 17 Hannover 96: Saison: 1985/86, Spiele ohne Sieg: 17, Platz: 18 Hertha BSC: Saison: 1990/91, Spiele ohne Sieg: 17, Platz: 18 KFC Uerdingen: Saison: 95/96, Spiele ohne Sieg: 17, Platz: 18 MSV Duisburg: Saison: 91/92, Spiele ohne Sieg: 17, Platz: 19 Wuppertal: Saison: 1974/75, Spiele ohne Sieg: 17, Platz: 18 dpa

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