BASKETBALL-BUNDESLIGA: Bye, Bye, Charly

TRIER. (wir) Die Agentur-Meldung, die am Montag aus dem Ticker ratterte, war knapp. "Basketball-Bundesligist Bayer Giants Leverkusen hat Carl Brown verpflichtet. Der 35-jährige Amerikaner von TBB Trier erhält einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere Spielzeit."

Nach zehn Jahren ist die Ära Carl Brown, die mit zahlreichen Höhepunkten gespickt war, in Trier endgültig zu Ende. "Ich bin einerseits traurig darüber, weil wir mit ihm einen großartigen Spieler und Menschen verlieren, der bei allen Basketball-Fans in Deutschland hohe Anerkennung genießt. Andererseits kann ich verstehen, dass er sich nicht auf die unsichere Option einlassen wollte, zu warten, bis er einen deutschen Pass bekommt, ehe sein Vertrag verlängert wird", sagt TBB-Manager Patrick Börder.Kein Platz mehr im Team für Carl Brown

Börder erklärt, wie es zu der Entwicklung gekommen ist: "Die sportliche Leitung hat die Entscheidungsfreiheit zu sagen, wen sie als Spieler will. Schließlich wird sie am Ende der Saison auch am Erfolg gemessen." Der Manager lässt aber keinen Zweifel daran, dass er froh ist, dass der Liga "eine solch schillernde Persönlichkeit" erhalten bleibt. Dass für den Publikumsliebling als US-Amerikaner kein Platz mehr im Team war, deutete sich schon nach der Verpflichtung von Topscorer BJ McKie an. Trainer Joe Whelton: "Wir haben nun einmal nur zwei Plätze für Nicht-EU-Ausländer zur Verfügung. Diesen zweiten Platz neben BJ müssen wir durch einen starken Power Forward abdecken." Seit Monaten, so Whelton, habe sich das Management bemüht, dem Spielmacher, "den jeder in der Liga mag", die Rückkehr nach Trier mit einer Einbürgerung zu ermöglichen, "aber niemand kann uns sagen, ob es gelingt, und wenn, wie schnell es machbar ist". Dass sich "Charly" jetzt für einen anderen Bundesligisten entschieden hat, kann der Coach nachvollziehen: "So ist eben das Geschäft. Leverkusen braucht nach dem Weggang von John Best einen Mann, der Punkte macht. Außerdem ist Carl ein Spieler, der in der Lage ist, die jüngeren Spieler zu führen." Mit Brown feierten die Trierer Basketballer die beiden Pokaltriumphe 1998 und 2001, außerdem wurde der Spielmacher 1999 zu Deutschlands Basketballer des Jahres und 2003 zum "Wertvollsten Spieler" des All-Star-Games gewählt. Brown selbst war am Montag übrigens nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Unter seinem Anschluss lief nur der Anrufbeantworter.

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