Baugenehmigung für Hospizhaus

TRIER. Die Arbeit an einem Hospizhaus für Trier geht mit unverminderter Energie weiter. Neuester Meilenstein: Die Baugenehmigung für die notwendige umfassende Umgestaltung des Gebäudes liegt vor. Und eine Großspende der Rotarier verbessert die finanzielle Basis weiter.

40 000 Euro haben die vier Rotary-Clubs der Region und der Inner-Wheel-Club Trier zusammengetragen. Den Grundstock lieferte ein Benefiz-Konzert mit Star-Tenor Thomas Kießling im Theater Trier, dazu kamen Bücherverkäufe, ein "Fasten-Essen" sowie weitere lokale Initiativen. Bei der Überreichung der Spende konnte Ulrich Dempfle vom Vorstand der Hospizhaus-Stiftung mit einer erfreulichen Neuigkeit aufwarten: Wenige Tage zuvor hatte die Stadt Trier die Pläne für den Umbau des künftigen Hospizhauses in der Ostallee genehmigt. Neues Spenden-Konto eingerichtet

Acht Zimmer für sterbende Menschen (darunter eines, das speziell auf die Bedürfnisse von Kindern eingerichtet ist), ein Raum der Stille, die nötigen Infrastruktur-Einrichtungen sowie ein Ausbildungs-Zentrum für Hospizhelfer und Menschen, die beruflich mit Sterbenden zu tun haben, sind vorgesehen. Nun sollen die Arbeiten möglichst zügig ausgeschrieben werden. Damit sind allerdings noch längst nicht alle Schwierigkeiten auf dem Weg zu der künftigen Einrichtung beseitigt. "Die Sache ist immer wieder komplizierter als man annimmt", schildert Dempfle die Probleme. Die Standards, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben und der Auflagen der Kostenträger eingehalten werden müssen, machen die Umbauten teuer und aufwändig. Dazu kommen Brandschutz-Auflagen, die Erneuerung aller Leitungen sowie der Einbau eines Aufzugs. Auf mehr als eine Million Euro schätzt Dempfle das Gesamt-Volumen. Auch wenn die Einnahmen aus der TV-Aktion Da-Sein und weitere Großspenden einen wesentlichen Teil der Kosten decken, bleibt noch ein beachtlicher Batzen, der finanziert werden muss - teilweise über Kredite. Die Stiftung hofft aber auch auf weitere Zuwendungen. Die neue Spenden-Kontonummer bei der Sparkasse Trier (21 21 000) soll mit ihrer eingängigen Zahlenkombination in der ganzen Region bekannt gemacht werden. Sach- und Leistungsspenden von Unternehmen sind beim Umbau weiterhin herzlich willkommen. Auch das gestaltet sich allerdings nicht so einfach wie gedacht. Aufgrund der exakten Vorgaben führt an einer förmlichen Ausschreibung kein Weg vorbei. "Wir können nicht freihändig sagen, die Firma XY liefert die Türen, selbst wenn es sehr günstig wäre", sagt Dempfle. Man setzt darauf, dass viele einheimische Unternehmen bei den Ausschreibungsverfahren mitmachen und dabei ihre Spielräume für eine preiswerte Gestaltung nutzen. So oder so: In absehbarer Zeit werden die Baumaschinen anrollen. Denn die gemeinnützige GmbH, die die Trägerschaft des Betriebs übernimmt, steht Gewehr bei Fuß. Der Zusammenschluss mehrerer Trierer Krankenhäuser, des Clubs Aktiv und weiterer Kooperationspartner bastelt am Konzept für das Hospizhaus. Eine derart breit gefächerte Zusammenarbeit sei "bundesweit einmalig", sagt Professor Franz-Josef Tentrup, langjähriger Leiter der Palliativ-Station am Herz-Jesu-Krankenhaus und Pionier der Hospiz-Arbeit in Trier. Vor Jahren "hätte keiner gehofft, so viele unter einen Hut zu kriegen". Auf das, was sich innerhalb der letzten Monate bewegt habe, könnten die Trierer "mit Recht stolz sein".

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