Bayern: Kein Blitztransfer - Guardiola: Nicht lamentieren

München (dpa) · Kommt doch noch ein Neuzugang? Nach dem 2:0 gegen 1899 Hoffenheim zeigten sich die Bayern mit Blick auf den Transfermarkt zurückhaltend. Aber die Personalsituation in der Defensive gibt nach den Ausfällen von Jérôme Boateng und Javi Martínez Anlass zur Sorge.

Einen überraschenden Blitztransfer erwartete Karl-Heinz Rummenigge erst einmal nicht.

Aber nach der mit 2:0 souverän bestandenen Bundesliga-Pflichtübung gegen 1899 Hoffenheim gab die Personalsituation in der Innenverteidigung mit den verletzten Jérôme Boateng und Javi Martínez kurz vor Ende der Transferperiode gewaltig Anlass zur Sorge.

„Es gibt keine guten Spieler, die von guten Vereinen abgegeben werden in der Winterperiode. Das würden wir ja auch nicht machen“, erklärte der Vorstandschef. „Dementsprechend ist eigentlich eher ausgeschlossen als wahrscheinlich, dass wir noch was machen“, sagte er im Sky-Interview.

Boateng fällt nach seiner Muskelverletzung „zwischen zweieinhalb und drei Monaten“ aus, wie er betonte. Martínez, dessen Knieprobleme nicht näher benannt wurden, geht selbst nicht von einer schweren Verletzung aus. Doch einige Wochen wird er sicher fehlen. Da Medhi Benatia ebenfalls noch im Krankenstand ist, hat Trainer Pep Guardiola aktuell nur Holger Badstuber als etatmäßigen Innenverteidiger. „Natürlich haben wir ein Problem“, räumte der Katalane ein. „Es ist die gleiche Situation wie letzte Saison. Wir haben es da gut gemacht und wir werden es auch in dieser Saison gut machen.“ Lamentieren helfe nichts.

Am Sonntagabend hatten das die Münchner dank Robert Lewandowski (32./64.) vom Ergebnis her nicht nötig. Mit seinen Saisontoren 18 und 19 rückte der Pole bis auf einen Treffer an den führenden Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang heran. „Großes Kompliment an die Mannschaft“, erklärte Guardiola nach dem Erfolg über die insgesamt zu harmlosen Hoffenheimer.

Bis zum Montagabend (18.00 Uhr) haben die Bayern die Möglichkeit, noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. „Dafür ist der Vorstandsvorsitzende verantwortlich. Ich habe eine Meinung - und die werde ich intern mitteilen“, erklärte Kapitän Philipp Lahm. „Unsere Bosse werden in Absprache mit dem Trainer sicherlich die richtigen Entscheidung treffen“, ergänzte Thomas Müller. „Es ist immer schwierig, wenn nicht der richtige Mann zu holen ist, dann macht es keinen Sinn. Ich spiele gerne mit den Spielern, die da sind. Die haben es auch verdient und sind auch genauso gut.“

Für die Bundesliga wird es angesichts von acht Punkten Vorsprung auf den BVB wohl auch mit Notlösungen, wie sie der am Sonntag aufgebotene Joshua Kimmich eine darstellte, zum 26. Meistertitel langen. Aber reicht es ohne Boateng und Martínez auch für die Champions League, in der am 23. Februar und 16. März das Achtelfinale mit Juventus Turin ansteht? „Wir müssen das Beste draus machen. Wir haben einen super Trainer“, erklärte Arjen Robben, der beim Startelf-Comeback eine starke Leistung zeigte. „Er wird die beste Lösung für uns finden. Wenn wir ihm folgen, dann bin ich mir sicher, dass wir auch so weiterkommen.“

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