Beck: Finanzminister ist alleine schuld

Mainz/Trier · Ministerpräsident Kurt Beck sieht den zurückgetretenen Finanzminister Ingolf Deubel als einzigen Verantwortlichen für die Nürburgring-Affäre.

 Legende in der Eifel: Seit 1927 werden Auto-Rennen auf dem Nürburgring ausgetragen. Um den Ausbau zum Freizeit- und Erlebniszentrum gibt es Streit - wegen der Finanzierung, die nach Meinung von Kritikern auf tönernen Füßen steht. Der Plan von Finanzminister Ingolf Deubel: Der Investor IPC/Pinebeck erwirbt für insgesamt 200 Millionen Euro die neuen Immobilien an der Strecke. Die weitgehend landeseigene Nürburgring GmbH mietet sie und kann sie nach elf Jahren zurückkaufen. Das Geld will IPC/Pinebeck über aufgekaufte US-Lebensversicherungen beschaffen. Foto: Archiv/Nürburgring GmbH

Legende in der Eifel: Seit 1927 werden Auto-Rennen auf dem Nürburgring ausgetragen. Um den Ausbau zum Freizeit- und Erlebniszentrum gibt es Streit - wegen der Finanzierung, die nach Meinung von Kritikern auf tönernen Füßen steht. Der Plan von Finanzminister Ingolf Deubel: Der Investor IPC/Pinebeck erwirbt für insgesamt 200 Millionen Euro die neuen Immobilien an der Strecke. Die weitgehend landeseigene Nürburgring GmbH mietet sie und kann sie nach elf Jahren zurückkaufen. Das Geld will IPC/Pinebeck über aufgekaufte US-Lebensversicherungen beschaffen. Foto: Archiv/Nürburgring GmbH

(wie/fcg) Ministerpräsident Kurt Beck hat nach eigenen Worten schon länger die Vorwürfe gegen den Schweizer Kaufmann Urs Baradun gekannt. Baradun fungiert als Vermittler bei der umstrittenen, am Dienstag gestoppten Privat-Finanzierung des Nürburgring-Projekts und hat Ende 2008 in Dubai in Haft gesessen.

Beck bekräftigte, die Verantwortung für die gescheiterte Privat-Finanzierung liege beim Finanzminister. Deubel habe im Kabinett „stets Zwischenberichte abgegeben, aus denen nicht erkennbar gewesen ist, dass es nicht klappen könnte“. Deshalb habe man so lange an diesem Finanzmodell festgehalten.

Für CDU-Landeschef Christian Baldauf ist Beck der Hauptschuldige der Nürburgring-Affäre. Der Ministerpräsident habe das Parlament und die Bürger hinters Licht geführt, sagte Baldauf im TV-Interview. Allerdings scheute er sich davor, den Rücktritt Becks zu fordern.

Nachfolger als Wirtschafts-Staatssekretär für den designierten Wirtschaftsminister Carsten Kühl wird nach TV-Informationen auf ein Mitglied der SPD-Landtagsfraktion. Die Fraktion habe in jüngster Zeit vieles erdulden müssen, hieß es aus Becks Umfeld.

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