BEHINDERTENSPORT: Auf Richtung Peking

BITBURG/BERLIN. (teu) Die Paralympics 2008 sind der große Traum von Elene Berger. Ein erster Schritt in Richtung Peking ist der deutsche Meistertitel für die Handicap-Schwimmerin aus Bitburg.

Wasser ist Elene Bergers Element. "Beim Schwimmen bin ich auf keine Hilfe angewiesen", erklärt sie. Elene Berger hat eine so genannte Dysmelie. Ihr fehlen Unterschenkel und Hände, und sie ist im Behindertensport der Schadensklasse S6 zugeordnet. Fehlbildungen, die - durch das Schlafmittel Contergan verursacht - vor fast einem halben Jahrhundert gehäuft auftraten. Schwimmen, das Ausschalten der Schwerkraft, war schon immer Bestandteil in Elene Bergers Leben. "Mein Vater ist immer mit mir und meinen Geschwistern Schwimmen gegangen", erzählt sie. Die erstmalige Teilnahme an den deutschen Handicap-Meisterschaften vor sechs Jahren weckte ihren Ehrgeiz. "Ich war einfach fasziniert, wie die Behinderten schwammen", erzählt Berger. Sie begann leistungsmäßig zu trainieren. Sechs Mal pro Woche zieht die Bitburgerin mittlerweile nach Plänen des Berliner Trainers Matze Ulm ihre Bahnen. Ein Aufwand, der sich bei den deutschen Meisterschaften in Berlin bezahlt machte: Über 50 Meter Brust holte die Bitburgerin in 1:00,19 Minuten den nationalen Titel. Mit zwei zweiten Plätzen über 50 Meter Rücken und 100 Meter Brust sammelte sie zwei weitere Medaillen. "Die Konkurrenz war nie so groß", freute sich Berger über den Medaillensegen. Zumindest einen Spalt hat die Gruppenleiterin der Messdiener von St. Peter in der Bundeshauptstadt die Tür zu den Paralympischen Spielen 2008 in Peking aufgestoßen. "Ich weiß, dass es noch ein hartes Stück Arbeit ist, aber mein Motto stärkt mich: 'Bleiben wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche'", sagt die Athletin von der BSG "Gemeinsam Aktiv" Bitburg. Vorentscheidend sind die deutschen Meisterschaften im kommenden Jahr. Leichter wird es für Berger nicht unbedingt werden. Denn nach dem Abschluss der Schule beginnt mit der Ausbildung als kaufmännische Angestellte ein neuer Lebensabschnitt.

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