Bei Fruktoseunverträglichkeit Lebensmittel austesten

Bonn/Gießen (dpa/tmn) · Fruktoseintoleranz bedeutet nicht, dass Betroffene gänzlich auf bestimmte Lebensmittel verzichten sollten. Ihre Ernährung wäre sonst zu einseitig. Besser ist es, den Fruchtzucker-Konsum mithilfe von Tabellen abzustimmen.

 Äpfel lassen Banenen schneller reifen. Schuld daran ist ein Gas. Foto: Tobias Kleinschmidt

Äpfel lassen Banenen schneller reifen. Schuld daran ist ein Gas. Foto: Tobias Kleinschmidt

Menschen mit einer Fruktoseintoleranz haben keine andere Wahl, als Lebensmittel durch Verzehr auf Verträglichkeit testen. „Jeder Fruktoseintolerante verträgt unterschiedlich viel Fruchtzucker“, erläutert Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Bei manchen ist daher auch der Genuss von stark fruktosehaltigen Lebensmitteln wie Honig und Marmelade ein Problem.

So umständlich das Ausprobieren auch ist, von einem vollständigen Verzicht auf Fruchtzucker rät die Expertin ab: „Das würde nicht nur die Lebensmittelauswahl stark einschränken, die Grundversorgung an Nährstoffen könnte auch nicht mehr gewährleistet werden.“ Wer seine Mahlzeiten dennoch nach dem Fruktosegehalt planen möchte, kann sich an Fruktosetabellen im Internet halten, zum Beispiel auf der Webseite der DGE .

Bei Fruktoseintoleranz, auch Fruktosemalabsorption genannt, kann der Betroffene nur sehr kleine Mengen des Einfachzuckers aufnehmen: „Auch bei einem Gesunden ist die Kapazität begrenzt. Er verträgt rund 50 Gramm“, sagt Sabine Schulz, Ernährungswissenschaftlerin an der Universität Gießen. Bei einem Fruktoseintoleranten liege die Grenze zwischen 25 und 50 Gramm.

Nimmt ein Betroffener mehr Fruchtzucker auf, kann dieser in tiefere Darmabschnitte gelangen. Dort wird der Zucker von Darmbakterien abgebaut und kann Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall hervorrufen.

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