Bezahlt man bei Sportwetten eigentlich Steuer?

In Deutschland gibt es jede Menge Personen, die es lieben, in regelmäßigen Abständen den Sportwetten nachzugehen. Ganz gleich, ob es sich dabei um den König Fußball handelt, auf den Wetten abgeschlossen werden, oder aber um eine der vielen anderen Sportarten, die bei den unterschiedlichen Bookies zur Verfügung stehen. Völlig zu Recht fragen sich Sportwetter deshalb, ob es in Deutschland eine Wettsteuer gibt und wer diese zu zahlen hat. Diese und noch weitere Fragen klären die nachstehenden Zeilen.

 Sportwetten sind nicht nur in Deutschland schon längst zu einem Massenphänomen mutiert, das viele in den Bann zieht.

Sportwetten sind nicht nur in Deutschland schon längst zu einem Massenphänomen mutiert, das viele in den Bann zieht.

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Vielfältige Sportwetten sind in Deutschland äußerst beliebt
Sportwetten gehören in Deutschland mit zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen , die viele Menschen sehr gerne ab und an ausüben. Einige wenige Menschen machen das Ganze sogar professionell und sind Berufsspieler. Die Faszination, die von Sportwetten ausgeht, ist dabei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen:

- Möglicher Gewinn von Geld

- Spaß am Wetten

- Gesellschaft mit anderen Wettern

Es ist unbestreitbar so, dass die meisten Sportwetter das Ganze nicht zuletzt deshalb betreiben, weil der Gewinn von Geld im Vordergrund steht. Natürlich ist dieser bei Sportwetten nicht immer garantiert, aber der Reiz besteht hierbei auch in der Eingehung eines gewissen Risikos. Dieses führt dazu, dass Sportwetten Spaß bereiten und sich problemlos auch in Gesellschaft ausüben lassen. Wenn gemeinsam der Ausgang eines sportlichen Ereignisses beispielsweise im Fernsehen beobachtet wird, bietet sich der parallele Abschluss von Sportwetten zur Steigerung des Nervenkitzels an. Die Auswahl an möglichen Sportarten geht im Übrigen heutzutage sehr weit über Fußball hinaus und umfasst gerade bei den namhaften Bookies zum Beispiel Basketball, Handball, Eishockey, aber auch seltenere Sportarten, die etwa vorrangig im amerikanischen Raum ausgeübt werden, lassen sich problemlos finden.


Fünf Prozent vom Bruttoeinsatz oder -gewinn sind zu versteuern
Ein Problem, mit dem Sportwetter in Deutschland zwangsläufig bei der Ausübung ihres Hobbys konfrontiert werden, ist die Erhebung der Wettsteuer. Diese wurde hierzulande bereits im Jahr 2012 eingeführt und hat ihren Niederschlag im sogenannten Rennwett- und Lotteriegesetz gefunden, das RennwLottG abgekürzt wird. Folgt man dem Wortlaut des Gesetzes, so werden in Deutschland fünf Prozent vom Bruttoeinsatz respektive Bruttogewinn an Wettsteuer fällig. Das ist nicht wenig und sollte von ambitionierten Sportwettern immer vorab bedacht werden:

- Die Besteuerung wurde erschaffen, damit der Staat zusätzliche Einnahmen generieren kann

- Auf das Jahr gerechnet ermöglicht das neue Gesetz ein Plus von einer Milliarde Euro

Sportwetter, die die erwähnten fünf Prozent unabhängig davon zahlen müssen, ob sie per PC oder beispielsweise auch per Smartphone oder Tablet Wetten abschließen, fragen sich zumeist auch, was der Staat mit dem eingenommenen Geld macht. Das Kapital fließt in den Haushalt der einzelnen Bundesländer und kommt hier sehr vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zugute. Im Übrigen ist es auch so, dass die Wettsteuer nicht nur unabhängig davon zu zahlen ist, wie die Wette online platziert worden ist, sondern auch auf welche Sportart.

Verschiedene Anbieter auf dem Markt übernehmen die Steuer
Erfreulicherweise ist es für Sportwetter so, dass es auch Wettanbieter ohne Steuer gibt. Allerdings muss man diese in zunehmendem Maße suchen, denn die Wettanbieter können völlig autonom entscheiden, ob sie die Steuer übernehmen oder nicht. Entscheiden sie sich dafür, dies zu tun, so hängt der hierdurch verlorene Betrag von der Zahl der Kunden ab. Ein Wettanbieter muss also schon sehr viele Einnahmen generieren, um die Übernahme der Wettsteuer überhaupt in Erwägung ziehen zu können. Wer erwartet, dass zum Beispiel ein Unternehmen wie bet365, das mit zu den größten in der Branche zählt, die Wettsteuer auf jeden Fall übernimmt, der irrt. Mit Tipico gibt es allerdings einen renommierten Anbieter, der dies gleichwohl möglich macht und die Wettsteuer in voller Höhe für seine Kunden trägt. Abgesehen von Tipico sollte man bei der Wahl eines Wettanbieters aber nicht nur darauf achten, ob dieser die Wettsteuer übernimmt:

- Die Quoten sind ebenso von Wichtigkeit

- Support und Kundenfreundlichkeit sind von Bedeutung

In manchen Fällen ist es so, dass ein Sportwetter, der regelmäßig Gewinne erzielt, mit einem Bookie ohne Steuerübernahme bessere Ergebnisse erzielen kann, weil die Quoten höher ausfallen. Gute Vergleiche vorab sind also essenziell und sollten auf jeden Fall durchgeführt werden.

Bei Berufsspielern fällt sogar eine Einkommensteuer an
Abschließend soll noch die Frage geklärt werden, wie es in Sachen Besteuerung bei Berufsspielern aussieht. Vorab zu definieren ist allerdings, wann jemand vom Finanzamt überhaupt als Berufsspieler eingestuft wird. Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn jemand das gesamte Einkommen mithilfe von Sportwetten generiert. In diesem Fall ist durch den Sportwetter ein Gewerbe anzumelden, wie das bei jedem anderen Selbstständigen auch der Fall ist. Hat er dies getan, muss er das durch Sportwetten erzielte Einkommen hoch versteuern . Erzielt jemand nicht das gesamte Einkommen mit Sportwetten, liegt der Fall oftmals schwieriger und es wird von Einzelfall zu Einzelfall vom Sachbearbeiter geprüft, ob jemand Berufsspieler ist oder nicht. Zu trennen ist außerdem ein Berufsspieler von jemandem, der nur ein einziges Mal sehr viel Geld mit einer Wette gewonnen hat:


Gewinn

Einstufung


 Regelmäßiges Einkommen

 Meistens Berufsspieler, wenn mehr als die Hälfte des Einkommens durch Sportwetten generiert wird


 Einziger großer Gewinn

 Kein Berufsspieler, Versteuerung der Gewinne auf Basis der Einkommensteuer entfällt

 Schließt man online Sportwetten ab, so werden fünf Prozent vom Bruttoeinsatz respektive Bruttogewinn an Wettsteuern fällig.

Schließt man online Sportwetten ab, so werden fünf Prozent vom Bruttoeinsatz respektive Bruttogewinn an Wettsteuern fällig.

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 Bei einigen wenigen Wettanbietern ist es so, dass die anfallende Wettsteuer nicht mehr vom Spieler zu zahlen ist.

Bei einigen wenigen Wettanbietern ist es so, dass die anfallende Wettsteuer nicht mehr vom Spieler zu zahlen ist.

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Im Zweifelsfall sollte man sich auf diesem schwierigen steuerlichen Gebiet immer von einem Steuerberater oder Anwalt ausführlich beraten lassen, um nicht am Ende vom Finanzamt eine dicke Rechnung zu erhalten.

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