Biogas als lohnende Energie

Je stärker die Preise für Erdöl und -gas steigen und je deutlicher die Risiken einer politischen Abhängigkeit von den Förderländern werden, desto mehr rücken regenerative Energiequellen ins Zentrum des Interesses.

Neben Wind- und Solarenergie ist das in zunehmendem Maße auch die Bioenergie. Besonders die Produktion von Biogas erweist sich als lohnende Aktivität für die Landwirtschaft.

Biogas entsteht bei der Zersetzung organischer Stoffe unter Luftabschluss. Dabei wandeln Bakterien Kohlenhydrate und andere organische Stoffe in ein brennbares Gasgemisch um, das im Wesentlichen aus Methan (50-70 Prozent) und Kohlendioxid (30-45 Prozent) besteht. Mit Biogas kann - wie mit Erdgas - direkt geheizt werden. Es lassen sich aber auch Strom und Wärme sowie Kraftstoff und Wasserstoff gewinnen. Bei der Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken kann ein Kubikmeter Biogas (Methangehalt 60 Prozent) rund 0,6 Kubikmeter Erdgas oder 0,6 Liter Heizöl ersetzen. Mit der Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2004 hat der Gesetzgeber einen lukrativen Anreiz für den Bau von Biogasanlagen geschaffen. Durch verschiedene Preisaufschläge, die über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert sind, wird der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und innovativen Technologien gefördert. Kein Wunder, dass derzeit Biogasanlagen fast wie Pilze aus dem Boden sprießen. Derzeit sind in Deutschland rund 3500 Biogasanlagen mit einer Leistung von 1100 Megawatt (MW) installiert, bis 2020 sollen es nach Schätzungen des Fachverbands Biogas 9.500 MW sein.

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