Feuerwehr Brandstifter in der Eifel

Mauel/Lambertsberg · An gleich drei Stellen bei Lambertsberg und Mauel waren am Wochenende Feuerteufel unterwegs, die Wehren mussten mit 70 Kräften in den Einsatz.

 Die Löscharbeiten am Staudenhof bei Mauel.

Die Löscharbeiten am Staudenhof bei Mauel.

Foto: Feuerwehr Lambertsberg

Als hätten nicht alle schon genug damit zu tun, die Folgen der Corona-Krise irgendwie einzudämmen: Am Wochenende haben bei Lambertsberg und Mauel offenbar auch noch Brandstifter ihr Unwesen getrieben – gleich drei Mal und zumindest zweimal mit Erfolg.

„Eigentlich sollten wir ja regulär eine Feuerwehrübung haben“, sagt Gabriel Nosbüsch von der Lambertsberger Wehr. „Aber wegen der Corona-Krise war diese richtigerweise abgesagt worden.“ Trotzdem mussten sich die Wehrleute am sehr frühen Sonntagmorgen über die Ausgangs- und Versammlungsbeschränkung hinwegsetzen.

Die Brandstifter waren rund um die frühere Siedlung Staudenhof unterwegs: „Ein Anwohner aus Mauel hat nachts einen Feuerschein im Freien festgestellt“, sagt Walter Thibol, der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Arzfeld. Der Bürger meldete sich bei der Einsatzleitstelle, die alarmierte die Feuerwehren.

„Bei der Anfahrt zum Staudenhof musst du über Lambertsberg in Richtung Oberweiler fahren“, sagt Thibol. An der Abzweigung zur ehemaligen Siedlung im Wald habe ein Baubüdchen gestanden – als die Wehrleute dort vorbeikamen, sahen sie, „dass das bis aufs Fahrgestell abgebrannt war“.

Die Einsatzkräfte seien dennoch weiter zum Staudenhof gefahren – und hätten dann den Großbrand am ehemaligen Stallbau gesehen. Das Problem, sagt Gabriel Nosbüsch: „Es gibt keine öffentliche Wasserleitung und keine Straßenbeleuchtung.“ Die Wehrleute nutzten also zuerst die Tankkapazitäten ihrer Fahrzeuge zur Brandbekämpfung, „gleichzeitig wurde ein eilig herbeigeschaffter Faltwasserbehälter befüllt“.

Die geleerten Löschfahrzeuge eilten dann nach Oberweiler und tankten nach, zugleich legten die Einsatzkräfte eine Leitung zur Prüm, alles „in stockdunkler und eiskalter Nacht“. Am Ende waren etwa 700 Meter Schlauch verbaut und verlegt, in teils unwegsamem Gelände, wie Nosbüsch erklärt. Gegen 8 Uhr sei das Feuer bis auf Glutnester gelöscht gewesen. Etliche Wehrleute konnten deshalb erst gegen Nachmittag wieder nach Hause.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Auch an anderen Stellen hatten die unbekannten Kriminellen wohl versucht, Brände zu legen. Etwa an einem ehemaligen Wohnhaus in der Siedlung, wie Walter Thibol sagt. Mit diesem Versuch seien die Brandstifter aber gescheitert.

Lediglich ein Gebäude der Siedlung, die ehemalige Schule, werde derzeit noch genutzt – von Jagdpächtern, die dort an Wochenenden wohnen, sagt Thibol. Einer von ihnen habe, ergänzt Gabriel Nosbüsch, gegenüber den Kripo-Beamten von bereits früher verübten Fällen von Vandalismus berichtet.

Die Schätzungen des Sachschadens gehen auseinenader: Zwar war die Rede von einem fünfstelligen Betrag. Walter Thibol vermutet eher, dass der Schaden bei weniger als 10 000 Euro liegt, weil die geschädigten Gebäude bereits stark verfallen gewesen seien. Dennoch sagt auch er: „Das ist schon erschreckend.“ Gerade weil man in ohnehin schwierigen Zeiten „einen Haufen Feuerwehrleute nachts aus dem Bett trommeln muss“.

Insgesamt waren etwa 70 von ihnen im Einsatz, allesamt Wehrleute und Fahrzeuge aus Mauel, Waxweiler, Lambertsberg, Plütscheid, Oberweiler, Schönecken und Kyllburg.

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