Alkohol-Fahrten in Merzig Mit weit mehr als zwei Promille will Autofahrer mit Tempo 40 Polizei abhängen

Andere können sich nicht mehr rühren, wenn sie so viel intus haben. Ein Mann aus Luxemburg aber setzte sich in diesem Zustand in Merzig noch ans Steuer. Und er war nicht der einzige völlig Betrunkene, den die Polizei stoppte.

 Alkoholfahrten endeten in Merzig. (Symbolbild).

Alkoholfahrten endeten in Merzig. (Symbolbild).

Foto: dpa/Patrick Seeger

Alkohol am Steuer zum Vatertag: Damit hat es die Polizei in Merzig zu tun bekommen. Demnach flogen am Donnerstag, 19. Mai, gleich zwei Fahrer auf, die ziemlich viel in sich hineingeschüttet hatten.

Zwei Fahrer in Merzig sturzbetrunken unterwegs

Ein Autofahrer schoss dabei den Vogel ab. Doch schon einige Stunden vorher hatte ein anderer Verkehrsteilnehmer versucht, die Polizei mit gewagten Manövern abzuschütteln.

In diesem Fall waren die Ermittler auf einen Mann gestoßen, der offensichtlich jetzt nicht zum ersten Mal als Verkehrssünder aufflog, wie ein Sprecher am Freitag berichtet. Hier die beiden recht auffälligen Touren im Detail:

Mann kurvt absichtlich in Schlangenlinien vor der Polizei her

Zuerst entdeckten am frühen Abend Polizisten eines Streifenwagens in der City einen Mann auf seinem Klein-Kraftrad. Er sei gegen 18.30 Uhr viel zu schnell unterwegs gewesen. Die Beamten verfolgten den Fahrer und wollten ihn stoppen.

Der machte mit seiner gelben Maschine aber nicht die geringsten Anstalten, darauf einzugehen – aus seiner Sicht aus gutem Grund, wie sich später herausstellen sollte. Statt dessen kurvte er mit seinem Motorrad vor ihnen her. Im wahrsten Wortsinn: Denn damit ihn das Polizeiauto nicht überholen konnte, zog er gewollt in Schlangenlinien vor ihnen her. Dabei habe er keine Gefahr ausgelassen und so auch die Gegenspur einbezogen.

Motorradfahrer hängt Polizeistreife kurzfristig ab

Offensichtlich hatte der Motorradfahrer gute Ortskenntnisse. Denn im Ortsteil Besseringen schaffte er es zumindest vorübergehend, seine Verfolger abzuschütteln. Er nutzte dafür Gehwege und bretterte davon. Er machte sich darauf Richtung Weiler aus dem Staub.

Seiner Flucht war aber nicht langer Erfolg beschert. Bereits kurz darauf tauchten Fahnder bei ihm zuhause in Weiler auf. Dort merkten diese schnell, dass der Mann kräftig getankt hatte. Ein erster Atemtest habe ein vorläufiges Ergebnis zum Alkoholgehalt von mehr als einem Promille ergeben.

Bereits wiederholt als Verkehrssünder aufgeflogen

Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass der Mann als Verkehrssünder aufflog. Denn seit bereits zehn Jahren habe er keinen Führerschein mehr, was ihn nicht daran hinderte, umherzukurven.

Gleichzeitig war sein Kraftrad nicht versichert, wohl aber frisiert. Bei ihm zuhause entdeckten die Ermittler zwei weitere Motorräder, die ebenso wenig angemeldet waren.

Zweiter Zwischenfall am selben Abend

Einige Stunden später ging den Fahndern ein zweiter Mann ins Netz, der ebenfalls ziemlich viel getankt hatte. Beobachter eines Vatertagfestes in Merzig-Weiler alarmierten die Polizei, weil sich der Luxemburger hinters Steuer gesetzt hatte – wissentlich seines Alkoholkonsums an jenem Tag.

Auch er versuchte, vor einer Polizeistreife zu fließen. Dabei stellte er sich jedoch weniger geschickt als der Motorradfahrer am früheren Abend an. Der 54-Jährige war gegen 22.45 Uhr mit gerade mal 40 Stundenkilometern unterwegs. Bei der Kontrolle stellte sich heraus: Der Mann hatte „weit mehr als zwei Promille“, wie ein Polizeisprecher vom ersten Test berichtet.

Fahrverbot gilt erst einmal nur für Deutschland

Auch der Autofahrer ist nun seine Fahrerlaubnis los. Dieses Verbot gelte aber erst einmal nur für Deutschland. Alle weiteren Schritte unterliegen den Behörden im benachbarten Großherzogtum.

Zeugenhinweise wegen möglicher Gefahren durch den Motorradfahrer sollten sich an die Polizei in Merzig wenden: Telefon (0 68 61) 70 40.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort