Gewitter Schwere Unwetter in der Eifel: Sonntagnacht Land unter in Ehlenz und Oberweiler (Fotos/Video)
Ehlenz/Niederweiler/Oberweiler/Kyllburg · In der Nacht auf Montag sind erneut heftige Unwetter über die Eifel gezogen. Besonders stark hat es die Orte Ehlenz, Niederweiler und Oberweiler in der VG Bitburger Land getroffen.
Die Eifel kommt nicht zur Ruhe: Blieb es tagsüber am Sonntag nach den schweren Unwettern vom Samstagabend ruhig, kam am Abend der Regen zurück. Josef Junk, Bürgermeister der VG Bitburger Land, meldete am Sonntagabend: „Land unter in Ehlenz, Niederweiler, Oberweiler.“ Die Lage sei „unvorstellbar!“, so der VG-Chef weiter. Der Wasserpegel der Nims stieg stark an, die Feuerwehr legte mehr als 500 Sandsäcke aus, um das Wasser zu stoppen. Ein Mensch wurde leicht verletzt von Feuerwehrleuten aus den Flutwellen gerettet.
Familie Theis aus Biersdorf meldet: „Leider hat es auch uns mehr als heftig mit dem Hochwasser getroffen. Aktuell existiert unsere Backstube nicht mehr.“ Die Betreiber bitten um Verständnis, dass ihre Filialen vorerst geschlossen bleiben.
Josef Junk, Bürgermeister der VG Bitburger Land, postet auf Facebook: „Wiederum sind Orte in unserer Verbandsgemeinde von unvorhersehbaren Wassermassen überrascht worden. Ich möchte mich, auch im Namen von Rainer Wirtz, bei allen eingesetzten Kräften, die ich hier kaum aufzählen kann, mit allem Nachdruck sehr herzlich bedanken! Besonderer Dank geht an die Bürger in den Ortsgemeinden, die den Betroffenen aufopfernd geholfen haben.“ Selbst aus nicht betroffenen Orten seien Helfer gekommen und hätten mit angepackt. „Das ist gelebte Solidarität, das ist anerkennenswert“, so Junk.
Es bleibe in den kommenden Wochen noch viel zu tun. Seitens der Politik seien Hilfen zugesagt worden, denen die Betroffenen mit Hoffnung entgegensehen.
Neben kleinen Einsätzen waren die größten Einsatzstellen in der VG Bitburger-Land in Gransdorf, Dudeldorf und Kyllburg, sowie überspülte Straßen in der VG Südeifel, so die Feuerwehr.
Spezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) aus Koblenz und Trier überwachen seit Sonntagmittag die Bewegung des absturzgefährdeten Kanalbauwerkes in Kyllburg. Nach dem Unwetter vom Samstagabend hat der Korlesbach im Bereich der Anliegerstraße „Am Steineberg“ ein Riesenloch in die Landschaft gegraben. Tonnenschwere Kanalrohre drohen den Abhang hinab zu stürzen.
Pascal Schreiner vom THW Koblenz ist mit einer Mannschaft und dem sogenannten Einsatzstellensicherungssystem am Sonntagnachmittag in Kyllburg eingetroffen. „Wir messen lasergesteuert und über Prismasysteme jede Bewegung im Hang und am Kanalrohr. Im Fall von kritischen Bewegungen geben wir diese Daten an unseren Baufachberater vom THW Trier weiter“, erklärt Schreiner.
Im Bereich eines Zehntelmillimeter können hier Bewegungen festgestellt werden.„Auf der Basis der gemessenen Daten beurteile ich die Situation und berate die Einsatzleitung“, schildert Markus Thieltges das weitere Vorgehen.
Mehrere Anwohner wurden schließlich wegen des drohenden Felssturzes evakuiert.
Im Einsatz waren mehr als 900 Einsatzkräfte der Feuerwehr, THW, DRK, Bundeswehr, Polizei und DLRG unter der Führung der technischen Einsatzleitung Bitburg-Prüm. Unterstützt wurde der Eifelkreis durch Einheiten aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und der Stadt Trier.