Autofahrer in Angst: Unbekannte lösen Radmuttern - Polizei ermittelt in 40 Fällen in der Region

Trier/Prüm · In mehr als 40 Fällen ermittelt die Polizei Trier inzwischen gegen Unbekannte, die im gesamten Eifel-Moselbereich Radmuttern an Autoreifen gelöst haben sollen – vor allem der Raum Prüm ist betroffen. Zwei Autofahrerinnen sind bereits verunglückt, wurden aber nicht verletzt. Die Polizei spricht von über 40 Fällen in der gesamten Region.

Das sei kein Dummer-Junge-Streich. "Das ist kriminell", macht Polizeisprecherin Sabine Bamberg klar. Über 40 Fälle sind der Polizei in der Region bekannt geworden, in denen Unbekannte die Radmuttern an Autos gelöst haben. "Nur durch Zufall und viel Glück ist bislang noch keiner verletzt worden", sagt die Polizeisprecherin.

Anfang August verunglückte in Prüm eine 23-jährige Autofahrerin, weil ein Rad sich während des Fahrens vom Wagen löste. Weil sie recht langsam unterwegs war, passierte ihr nichts. Eine Untersuchung der Polizei ergab, dass zuvor die Radmuttern gelöst worden waren. Genau wie beim Wagen einer Autofahrerin, die Ende August auf der Autobahn 1 bei Föhren unterwegs war, als sich ein Rad löste.

Ermittlungen laufen mit Hochdruck

Auffallend ist, dass sich die Fälle vor allem in der Eifel häufen. Zwar gebe es auch Anzeigen aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, aber die meisten kämen aus dem Gebiet rund um Prüm, Gerolstein und Bitburg, sagt Bamberg. Die ersten Fälle wurden der Polizei in Prüm bereits im Juni bekannt. Bis August hat es dort 21 Anzeigen wegen gelöster Radmuttern gegeben. Betroffen seien unterschiedliche Fahrzeugtypen, sagt die Polizeisprecherin. Doch die Vorgehensweise sei in allen Fällen bislang ähnlich gewesen: An einem Rad würden alle Muttern gelöst, so dass diese sehr locker säßen. Vor dem Losfahren sei davon meist nichts zu merken. Bamberg: "Bei der Fahrt lösen sich die Muttern dann komplett und springen ab." Es sei ratsam erst mal langsam loszufahren. Sollte sich der Wagen ungewöhnlich verhalten (Schlagen im Lenkrad) oder es laute Fahrgeräusche geben, rät die Polizei, die Radmuttern zu überprüfen.

Täter müssen mit hohen Strafen rechnen

"Wir ermitteln mit Hochdruck" versichert die Polizeisprecherin. Nach Möglichkeit würden auch zusätzliche Streifen vor allem in und um Prüm gefahren. Man sei aber auf Zeugen angewiesen. Jeder, der beobachtet, wie sich jemand etwa abends oder nachts an einem Auto zu schaffen mache, soll die Polizei anrufen.

Die Täter müssen auf jeden Fall mit deutlichen Strafen rechnen. Mindestens eine Geldstrafe droht, auch Gefängnis bis zu zehn Jahren ist bei einer Bestrafung möglich, falls den Tätern nachgewiesen werden kann, dass sie die Absicht hatten, dass jemand verunglückt.

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