Großer Feuerwehreinsatz Brandanschlag auf Trierer Landgericht: Polizei fahndet nach den Tätern (Update/Fotos/Video)

Update | Trier · Nach einem Brandanschlag auf das Trierer Landgericht fahndet die Polizei nach den unbekannten Tätern. Sie hatten Brandsätze durch Kellerfenster des Justizgebäudes geworfen. 20 Personen erlitten Rauchgasvergiftungen.

Feuerwehreinsatz am Trierer Gerichtsgebäude
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Feuerwehreinsatz am Trierer Gerichtsgebäude

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Foto: TV/Rainer Neubert

Alarm im Landgericht: Nach dem Brandanschlag auf das Justizgebäude in der Trierer Innenstadt sucht die Polizei jetzt fieberhaft nach dem unbekannten Täter. Nach ersten Ermittlungen der Experten wurden in der Nacht zum Montag brennende Gegenstände über zwei gekippte Kellerfester ins Innere des Landgerichts geworfen.  Über einem Fenster waren auch deutliche  Rußspuren zu erkennen. Spuren eines Einbruchs habe man dagegen nicht gefunden, sagte  Polizeisprecher Uwe Konz unserer Redaktion. 

Um welche Art Brandsätze es sich handelte, wollte Konz nicht sagen. Die Brandsätze hätten in einem Kellerraum jedenfalls einen stoffbespannten Stuhl und Kartonagen entzündet. Beide Feuer erloschen zwar von selbst wieder, es fing aber stark an zu qualmen. Da in der Folge mehrere Bedienstete in dem Gebäude über Atemwegsbeschwerden klagten, evakuierte die Feuerwehr am frühen Vormittag über 100 Personen aus dem Gericht und richtete auf dem nahegelegenen Nikolaus-Koch-Platz und in einem angrenzenden Hotel Erstversorgungsstellen  ein. 20 Personen wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Krankenhäuser gebracht, 43 Menschen ärztlich vor Ort versorgt. Es seien aber zum Glück keine schwerer Verletzten zu beklagen, sagte ein Sprecher der Stadt.

Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Angrenzende Straßen wurden bis gegen Mittag gesperrt, das befürchtete Verkehrschaos blieb nach Polizeiangaben allerdings weitgehend aus. Im Inneren des Landgerichts waren Brandermittler der Polizei den ganzen Tag über mit der Spurensicherung befasst. Nach dem Durchlüftung des Gebäudes entdeckten die Experten in einem zweiten Kellerraum eine weitere erloschene Brandstelle.

Laut Polizeisprecher Uwe Konz ist noch unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte. Auch über ein mögliches Motiv für den Anschlag könne man allenfalls spekulieren: „Das ist noch völlig offen.“ 

Wegen der Brandstiftung  fielen alle für Montag geplanten Gerichtstermine aus. Angeklagte, die aus der Untersuchungshaft zur Verhandlung ins Landgericht gebracht wurden, seien unverrichteter Dinge wieder in die jeweilige Justizvollzugsanstalt zurückgebracht worden, so der Polizeisprecher. Die angesetzten Prozesstermine müssen nun neu angesetzt werden. Am Dienstag sollte der Betrieb wieder normal weitergehen, sagte Gerichtssprecherin Lisa Majerus. Ob es in der Vergangenheit schon einmal einen Anschlag auf das Trierer Gerichtsgebäude gegeben hat, ist der Sprecherin nach eigenen Angaben nicht bekannt.

 Das Landgericht in Trier. Auf der rechten Seite ist ein Kellerfenster mit Rußspuren zu sehen, über das möglicherweise ein Brandsatz in den Keller des Justizgebäudes geworfen wurde.

Das Landgericht in Trier. Auf der rechten Seite ist ein Kellerfenster mit Rußspuren zu sehen, über das möglicherweise ein Brandsatz in den Keller des Justizgebäudes geworfen wurde.

Foto: TV/Rainer Neubert

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Die Kriminalpolizei bittet um Hinweise unter Telefon 0651/9779-2290.

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