Brandserie in der Eifel Ist rund um Speicher ein Feuerteufel unterwegs? - Polizei ermittelt

Beilingen/Speicher · 400 Heuballen haben am Sonntag auf einem Acker in Beilingen in Flammen gestanden. Feuerwehr und Polizei gehen von Brandstiftung aus. Es war der vorläufige Höhepunkt einer Serie gelegter Feuern.

  In Beilingen sind am Sonntag 400 Heuballen abgebrannt.

In Beilingen sind am Sonntag 400 Heuballen abgebrannt.

Foto: TV/Arnold Faber

Meterhohe orangerote Flammen erleuchten die Nacht. Sie schießen in die Höhe, lecken über das Feld, klettern Bäume empor. Heuballen zerfallen im Feuer. Die Bilder vom Feuerwehreinsatz am frühen Sonntagmorgen muten apokalyptisch an.

400 Heuballen sind gegen fünf Uhr morgens auf einem Acker nahe Beilingen in Brand geraten. Der Sachschaden laut Arnold Faber, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Speicher, zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Bis etwa 11.30 Uhr haben 15 Rettungskräfte der Feuerwehren Beilingen und Speicher gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen – die Feuer zu löschen, die Ballen kontrolliert abbrennen zu lassen und Glutnester zu beseitigen.

Doch auch die Polizei Bitburg war im Einsatz. Die Ermittlungen der Behörde stehen noch ganz am Anfang, sagt ein Sprecher der Behörde auf TV-Anfrage. Eins räumt er aber ein: „Der Verdacht, der im Raum steht, lautet Sachbeschädigung durch Feuer.“ Auch der Speicherer Feuerwehrchef Faber sagt: „Wir gehen davon aus, dass das Brandstiftung war.“

 Rund 60 Rundballen brennen in Dahlem.

Rund 60 Rundballen brennen in Dahlem.

Foto: TV/Agentur Siko

Es wäre nicht das erste Mal. „Wir haben hier eine kleine Serie solcher Brände, die wir uns nicht erklären können“, meint Faber.Seit etwa vier Wochen müssen die Einsatzkräfte immer mal wieder wegen Feuern ausrücken, die offensichtlich gelegt wurden. Mal habe eine Mülltonne gebrannt, mal eine Tüte, mal eine Hecke – meist nahe oder in der Töpferstadt.

Ende August hat es aber auch auf einem Feld zwischen Dahlem und dem Speicherer Bahnhof gebrannt ( der TV berichtete). Etwa 60 Heuballen wurden zum Raub der Flammen. Auch damals vermuteten Ermittler, dass ein Feuerteufel am Werk war. Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Willi Schlöder kann sich an einen weiteren Fall aus dem Bitburger Land erinnern. Im Spätsommer habe es nahe Trimport auf einem Feld gebrannt. Die Ursache konnte nie geklärt werden.

Den Speicherer Wehrleiter Faber „beunruhigen“ die Vorfälle, sagt er. Auch wenn er natürlich nicht beurteilen könne, ob es Zusammenhänge gebe.

Der Schaden habe sich sonst meist in Grenzen gehalten, sagt Faber. Auch verletzt wurde bislang niemand. Der Heuballenbrand am Sonntag war der vorläufige Höhepunkt der Serie – was die verursachte Zerstörung angeht.

Das bestätigt ein Polizeisprecher. Auch sei es bislang nie zu gefährlichen Bränden, etwa in Wohnungen oder überhaupt nahe von Siedlungen gekommen. Deshalb gehe es auch, wie eingangs erwähnt, um das Delikt der „Sachbeschädigung durch Feuer“, nicht um den Straftatbestand der „Brandstiftung“.

Ab Montag sollen die Ermittlungen nun richtig anlaufen, sagt der Sachbearbeiter. Ob die Polizeiinspektion Bitburg sie leiten wird, oder die Kripo in Wittlich sei noch nicht geklärt.

Um den Brand in Beilingen aufzuklären, setzt die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung. Zeugenhinweise, insbesondere zu verdächtigen Wahrnehmungen in der Nähe des Brandortes, werden an die Polizeiinspektion Bitburg unter Telefon: 06561/96850 erbeten.

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