Ermittlungen laufen 22-Jähriger tot in der Salm gefunden: Staatsanwaltschaft ordnet Obduktion an

Dreis · (Update) Vermisstensuche endet unglücklich: Auf dem Fest „Rock am Waldrand“ in Salmtal-Dörbach wurde er am Wochenende zuletzt gesehen. Am Dienstagabend wurde die Leiche des vermissten 22-Jährigen in Dreis in der Salm gefunden. Obwohl die Polizei einen Unfall für wahrscheinlich hält, soll die Leiche nun obduziert werden.

Dreis: Vermisster 22-Jähriger tot in der Salm gefunden​
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(cmo) „Wir vermissen Dich, wo bist Du?“ Eltern eines vermissten 22-Jährigen aus der Verbandsgemeinde Wittlich-Land setzen im sozialen Netzwerk Facebook am Montagabend eine Vermisstenmeldung ab. Ihr Sohn sei zuletzt in der Nacht auf Sonntag, 3. Juli, auf dem Fest „Rock am Waldrand“ in Salmtal, einer Veranstaltung des Sportvereins Salmtal-Dörbach, gesehen worden, ist in der Vermisstenmeldung zu lesen. „Bitte haltet eure Augen auf und teilt diesen Beitrag“, schreiben Mutter und Bruder des Vermissten.

Doch leider konnte der 22-Jährige nicht lebendig gefunden werden. Bei einer Suchaktion am späten Dienstagabend, 5. Juli, entdeckte ein Suchtrupp der Freiwilligen Feuerwehr Dreis den jungen Mann tot in der Salm. „Wir haben ihn gegen 20.40 Uhr am Ortsausgang nahe der Tennisplätze leblos in der Salm gefunden. Er lag mitten im Wasser“, erklärt Wehrführer Andreas Marx zum traurigen Ende der Suchaktion. Doch die Feuerwehr habe die Leiche nicht aus dem Wasser geborgen, erklärt Marx, sondern die Ermittlungsbehörden über den Fundort informiert. Die Feuerwehr war sich nicht sicher, ob sie es dort mit einem Fund- oder Tatort zu tun hatte. Marx: „Wir haben das der Polizeiinspektion sowie der Kriminalinspektion Wittlich überlassen.“ Die Feuerwehr habe die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Das Polizeipräsidium Trier erklärt in einer Pressemitteilung am Mittwochmorgen: „Ermittlungen der Polizei führten zunächst nicht zum Auffinden des Mannes. Im Rahmen einer Suchaktion, an der rund 80 Feuerwehrleute sowie Polizeibeamte und ein Polizeihubschrauber beteiligt waren, fanden die Einsatzkräfte den leblosen 22-Jährigen am Dienstagabend in einem Fluss nahe der Ortschaft Dreis.

Kripo führt Todesermittlungsverfahren

Wie kam der 22-Jährige ums Leben? Ist er in den Bach gestürzt und ertrunken oder wurde er vielleicht Opfer eines Gewaltverbrechens? Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, ein Unglücksfall sei wahrscheinlich, lautet die Antwort der Ermittler auf diese Frage.

Aber warum können die Ermittlungsbehörden schon nach so kurzer Zeit ein Gewaltverbrechen ausschließen? Ist die Todesursache tatsächlich schon abschließend geklärt? Unsere Zeitung hat die Kriminalinspektion Wittlich um Auskunft gebeten: „Die Auffindesituation“ liefere Hinweise darauf, die für einen Unglücksfall sprechen würden, erklärt die Kripo, ohne weitere Details zu nennen. Die Ermittlungen dauern an. „Wir führen jetzt ein Todesermittlungsverfahren.“ Die Leiche, erklärt die Kriminalinspektion Wittlich, werde in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Trier nun durch die Rechtsmedizin in Mainz obduziert. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis zweifelsfrei geklärt ist, ob der junge Mann durch einen Unfall oder ein Gewaltverbrechen, für das es nach Aussage der Ermittler allerdings keine Hinweise geben soll, zu Tode kam.

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