Grausiger Fund bei Raststätte Hochwald Bevor er im Auto verbrannte: Mann soll Ehefrau mit Beil angegriffen haben

Update | Hermeskeil/Riegelsberg · Ein Mann ist am Mittwoch in seinem Auto auf der A1 bei Hermeskeil verbrannt. Wie am Donnerstagmorgen bekannt wurde, könnte mehr dahinterstecken. Volksfreund.de erklärt die Hintergründe.

Ehedrama in Riegelsberg: Frau schwer verletzt – Leiche auf A1 entdeckt
Foto: Steil TV

Nach dem Fund einer Leiche in einem ausgebrannten Auto auf der A1 in der Nähe von Hermeskeil vermutet die Polizei eine Verbindung zu einer Gewalttat im saarländischen Riegelsberg. „Wir gehen davon aus, dass wir den mutmaßlichen Täter dort tot gefunden haben“, sagte ein Sprecher des Saar-Landespolizeipräsidiums am Donnerstag in Saarbrücken.

Am Mittwochnachmittag war es laut Polizei in Riegelsberg zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Eheleuten gekommen: Dabei soll der 39 Jahre alte Mann seine 37-jährige Frau mit einem Beil schwer verletzt haben. Gerüchte, dass die Frau das Beil im Kopf stecken hatte, als die Rettungskräfte eintrafen, konnte die Landespolizei nicht bestätigen. Die Mutter zweier Kinder wurde mit aufgrund ihrer Verletzungen sofort in ein Krankenhaus gebracht. Am Nachmittag konnte dann ein Sprecher der Landespolizei Entwarnung geben: „Die Frau ist stabil. Es besteht keine Lebensgefahr mehr.“

Nach der Tat sei der Mann mit dem Auto geflüchtet: „Wir haben nach ihm gefahndet, ihn aber zunächst nicht finden können“, sagte der Sprecher in Saarbrücken. Die Fahndung, bei der auch die Bereitschaftspolizei hinzugezogen worden ist, wurde auf die ganze Region ausgedehnt – bis die Polizei das Auto, in dem auch der 39-jährige Mann saß, fand. Der Wagen stand auf dem Rastplatz Hochwald an der A 1 beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits in Vollbrand.

Die Feuerwehr, die ebenfalls im Einsatz war, fand bei den Löscharbeiten eine verkohlte Leiche. Laut Polizei gibt es kaum Zweifel, dass es sich dabei um den 39-jährigen Ehemann handelt, nach dem die Beamten gesucht haben. Eine Obduktion solle nun die Identität des Toten klären, fügte ein Polizeisprecher in Trier hinzu. Die Polizei in Saarbrücken rechnet am Freitag mit dem Ergebnis der Obduktion, die in Mainz durchgeführt wird.

Wie es aussieht, hat er sich nach dem Übergriff auf seine Frau das Leben genommen. Völlig geklärt ist das laut Polizei aber noch nicht. Die Ermittler ziehen auch in Betracht, dass ein technischer Defekt am Auto die Ursache für den Brand sein könnte. Ein Todesermittlungsverfahren solle nun klären, wie die Person zu Tode gekommen ist. Sollte es sich beim Toten um den aus Riegelsberg handeln, „werden wir die Ermittlungen zu dem Fall abschließen“, erklärte der Polizeisprecher.

Für die Polizei ist es offenbar nicht der erste Einsatz an dem Haus in Riegelsberg: 2008 stach ein Jugendlicher hier mit einem Messer auf seinen Vater ein. 2017 wurde der gleiche Mann wieder auffällig, warf eine Rohrbombe vor das Haus und verschanzte sich. Nach Angaben der Polizei handelt es sich beim Fall vom Mittwoch zwar um das gleiche Haus, bei den handelnden Personen aber nicht um die gleiche Familie.

In eigener Sache: Volksfreund.de berichtet normalerweise nicht über Todesfälle, in denen ein Suizid vorangegangen sein könnte. In diesem Fall berichten wir, weil die Umstände ein größeres öffentliches Interesse aufweisen.

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