Kriminalität Enkeltrick und Call-Center-Masche – Polizei warnt vor erneuter Betrugswelle

Trier (red) Mehrere Polizeidienststellen in der Region Trier haben in den vergangenen Tagen Hinweise und Anzeigen zu versuchten Betrügereien via Telefon und Smartphone erhalten. Auch ein vollendeter Betrug wurde angezeigt.

 Symbolfoto: Vorsicht Betrüger am Telefon

Symbolfoto: Vorsicht Betrüger am Telefon

Foto: Polizei

Alleine am Mittwoch waren in Trier und Idar-Oberstein zwölf Strafanzeigen eingegangen. Darunter befanden sich fünf erfolglose „falsche Polizeibeamte". Zweimal wurden SMS mit dem Hinweis „Ihr Paket wurde versandt“ zugestellt, die vermutlich kompromittierende Links enthielten. Die aufmerksamen Empfänger löschten die SMS, da Sie keine Paketsendungen erwarteten.

In einem Fall meldete sich ein falscher Bankmitarbeiter und versuchte am Telefon, als angeblicher Sicherheitsbeauftragter Zugriff auf ein Bankkonto zu erlangen. Auch hier wurde der Betrugsversuch erkannt und ein drohender Schaden verhindert. In drei Fällen des versuchten Enkeltricks erkannten die Angerufenen die Falle und beendeten die Telefonate. Teilweise argumentierten die Betrüger mit finanziellen Problemen aufgrund der Pandemie.

Dennoch wurde nach Angaben der Polizei eine 84-jährige Frau Ofer einer Enkeltrickvariante. Eine Anruferin meldete sich telefonisch bei der Geschädigten, gab sich als Freundin ihres Sohnes aus und beteuerte, Geld für den Kauf einer Wohnung in Trier zu benötigen. Die Anruferin übergab das Gespräch an einen angeblichen Notar namens Müller. Während des anschließenden, mehrere Stunden andauernden Telefonats wurde die Frau durch geschickte Gesprächsführung derart psychisch unter Druck gesetzt, dass sie letztlich einen vierstelligen Geldbetrag an eine ausländische Bank überwies.

Die Polizei warnt dringend davor, Unbekannten am Telefon persönliche Daten, Bankdaten, Lebensumstände oder ähnliche vertrauliche Informationen mitzuteilen. Diese Taten beweisen erneut, dass die Betrüger immer neue Maschen ausprobieren oder bekannte variieren, um an das Geld gutgläubiger Menschen zu kommen. Weder die Polizei noch Bankmitarbeiter oder seriöse Geschäftstreibende fragen am Telefon nach derartigen Informationen.

Die Polizei rät: Achten Sie beim Aufruf von Mails, SMS oder Messenger-Mitteilungen auf die Absender. Folgen Sie niemals beigefügten Links und öffnen Sie nie Anhänge, bevor Sie sich der Seriosität des Absenders versichert haben. Lassen Sie sich am Telefon und am Computer nicht zu Überweisungen, Datenfernzugriffen oder Handlungen im Zusammenhang mit Geldübergaben überreden. Zweifeln Sie und rufen Sie Ihre Angehörigen, Ihre Bank oder Ihre Polizei an und vergewissern sich dort bezüglich der angeblichen Telefonate.

Nutzen Sie hierzu die Ihnen vorliegenden Telefonnummern und nicht die am Telefon angezeigte oder vom Anrufer genannte. Dort erreichen Sie nur die Betrüger selbst! Informieren Sie insbesondere Ihre älteren Familienangehörigen und Freunde über die Betrugsmaschen der Täter, denn diese sind die bevorzugten Opfer.

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter https://s.rlp.de/betuppen

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