Tiere Achtung Hundehalter: Giftköder am Stadion in Trier-Nord ausgelegt

Trier · Wieder hat ein Unbekannter präparierte Frikadellen entlang des Zauns ausgelegt. Ein Hund musste laut Polizei  zum Tierarzt.

Erneut Giftköder am Moselstadion  in Trier-Nord ausgelegt
Foto: Polizei Trier

Das Moselstadion in Trier-Nord ist bei vielen innerstädtischen Hundebesitzern ein beliebtes Ziel für einen schnellen Spaziergang. Der Innenraum des Stadions ist zwar für Hunde tabu, doch außen am Zaun entlang sind täglich viele Vierbeiner mit ihren Besitzern unterwegs. Unbekannte Täter haben laut Mitteilung der Polizei in der Zeughausstraße entlang des Zaunes Frikadellen hinterlassen, die mit Gift präpariert waren. Es ist der zweite Fall dieser Art innerhalb kurzer Zeit. Bereits am 12. Februar hatten Unbekannte am Moselstadion vergiftete Frikadellen ausgelegt (der TV berichtete).

Nach Auskunft der Polizei Trier hatte ein Hund am späten Donnerstagabend, 7. März, beim Gassigehen im Bereich Zeughausstraße in Trier-Nord etwas gefressen. Der Hundehalter schaute daraufhin nach und fand im Gestrüpp entlang des Zaunes des Moselstadions eine präparierte Frikadelle. Sofort begab er sich mit seinem Hund zur Behandlung in eine Tierklinik. Die Frikadelle war mit einer blauen, körnigen Substanz gefüllt, bei der es sich um Schneckenkorn handeln könnte (siehe Info).

Die Kripo suchte das Umfeld des Moselstadions ab und fand insgesamt sechs präparierte Frikadellen. Aus den aufgeschnittenen Frikadellen waren kleine Fleischstreifen herausgelöst. In den dadurch entstandenen Spalt hat der Täter das Gift hinzugefügt.

Eine weitere Hundehalterin fand beim morgendlichen Gassigehen am Freitagmorgen, 8. März, weitere fünf gleichartige Köder entlang des Zauns in der Max-Brandts-Straße. Ihr Hund hatte offenbar nichts davon aufgenommen.

Ist hier ein Hundehasser am Werk, der sich gezielt eine beliebte Spazierstrecke aussucht? Oder will der Täter auf kriminelle Art dagegen vorgehen, dass einige Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht entsorgen, sondern am Zaun oder auf dem Gehweg liegenlassen? „Möglicherweise ist hier jemand am Werk, der mit dieser perfiden Art und Weise dieses Problem erledigen will“, sagt Polizeisprecher Karl-Peter Jochem. Bisher konnte die Polizei keinen Tatverdächtigen ermitteln.

Die Kripo fragt: Wer hat im Bereich entlang des Zaunes des Moselstadion verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit den Taten in Verbindung stehen können? Hinweise werden erbeten an die Kripo Trier, Telefon 0651/9779-2241 oder 0651/9779-2290.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang dazu, Hunde grundsätzlich angeleint auszuführen. Das ist in Wohnstraßen innerhalb des Stadtgebiets sowieso Pflicht. Insbesondere, so die Polizei, sollen Hundehalter darauf achten, dass ihre Tiere nichts fressen, was sie beim Spaziergang finden. Wenn Spaziergänger verdächtige Gegenstände finden, sollten sie sofort die Polizei informieren, damit diese ihre Ermittlungen direkt vor Ort aufnehmen kann.

Im Oktober 2018 starb ein Hund im Trierer Stadtteil Quint durch einen Giftköder. Symptome einer Vergiftung sind oft Durchfall und Erbrechen, beides mit oder ohne Blut, sowie plötzliche Apathie und Schwäche.

Wer präparierte Köder gezielt auslegt und ein Tier deswegen krank wird oder sogar stirbt, macht sich schuldig der Tierquälerei und der Sachbeschädigung, da Tiere nach Ansicht des Gesetzgebers Sachen sind. Eine Sachbeschädigung kann mit einer Geld­strafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet werden. Das Quälen und Töten von Tieren hat zudem laut Tierschutzgesetz eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren zur Folge.

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