Sicherheit „Europol“- und „Interpol“-Betrugsmasche: Neue Anrufswelle erreicht Mobiltelefone in der Region Trier

Viele Menschen in der Region Trier erhalten aktuell verstärkt Betrugsanrufe. Die vermeintlichen Anrufe von „Europol“ oder „Interpol“ zielen dabei auch auf jüngere Leute. Wie man sich am besten vor ihnen schützen kann.

„Europol“- und „Interpol“-Betrugsmasche: Neue Anrufswelle in der Region Trier​
Foto: dpa/Fabian Sommer

Seit gestern erhalten eine Vielzahl wahllos ausgesuchter Menschen in der Region Anrufe von angeblichen Ermittlern der Polizeibehörden Europol oder Interpol auf ihren Mobiltelefonen. Das meldet die Polizei.

Dabei zielen die Betrüger längst nicht mehr nur auf ältere Opfer ab. Gefährdet sind alle Nutzer mobiler Telefone – also auch jüngere Menschen. Dies besonders deshalb, weil zunächst eine englischsprachige Bandansage zu hören ist.

Die Täter behaupten meist, den Betroffenen seien persönliche Daten gestohlen worden und Kriminelle würden diese Daten nutzen, um Straftaten zu begehen. Mit dieser Masche versuchen die kriminellen Anrufer ihrerseits, Geldbeträge zu ergaunern oder an Informationen über persönliche und finanzielle Verhältnisse zu gelangen, um weitere Straftaten vorzubereiten.

Betrugsmasche zielt auch auf junge Leute – Computerstimme spricht Englisch

Auf dem Display erscheint eine Mobilfunknummer. Wer das Gespräch annimmt, hört zuerst eine Computerstimme. Diese teilt in englischer Sprache mit, dass persönliche Daten missbraucht würden. Für weitere Informationen soll der Angerufene die Taste "1" drücken.

Wer der Anweisung folgt, gelangt zu einem angeblichen Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörde, der über die angeblichen Machenschaften von Kriminellen informiert, um dann selbst auf Datenfang zu gehen und Verbraucherinnen und Verbraucher um ihr Geld zu bringen. Möglicherweise wird aber auch eine Spionagesoftware installiert, mit der die Täter Zugriff auf das Mobilgerät erhalten.

Landeskriminalamt: Polizei bittet niemals um Geldüberweisung

Das Landeskriminalamt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Polizei niemals um die Übergabe oder Überweisung von Geld bitten würde. Das gilt auch für Europol und Interpol.

Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben Tipps, wie man sich vor einem finanziellen Schaden schützen kann.

  • Bei Roboterstimme sofort auflegen: Keinesfalls sollte man den Anweisungen der Computeransage Folge leisten. Auf keinen Fall sollte man sich in ein Gespräch verwickeln und sich nicht unter Druck setzen lassen.
  • Keine Daten preisgeben: Prinzipiell gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit - erst recht am Telefon. Bei unerwarteten Anrufen sollten weder Daten bestätigt, noch Daten mitgeteilt werden.
  • Keine Überweisungen oder Geldübergaben vornehmen: Am Telefon sollte man sich niemals zu einer Geldüberweisung oder einer Bargeldübergabe an der Haustür überreden lassen.
  • Vorfall melden und im Schadensfall Strafanzeige erstatten: Wer einen derartigen Anruf erhält, kann die nächste Polizeidienststelle informieren. Wer den Anweisungen Folge geleistet und einen finanziellen Schaden erlitten hat, sollte umgehend Strafanzeige erstatten.

Derartige Anrufe können auch der Bundesnetzagentur über deren Beschwerde-Formular. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Polizeiberatung.

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