Bei einer Holzbaufirma Großbrand in Trierweiler: Lagerhalle völlig zerstört – Schaden geht in die Millionen (Fotos/Video)

Update | Trierweiler · Das Feuer ist in der Nacht auf Sonntag im Gewerbegebiet ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehren aus der Region waren auch tagsüber noch im Einsatz. Der Schaden beträgt ersten Schätzungen zufolge mehrere Millionen Euro.

Großbrand in Trierweiler: Lagerhalle in Flammen
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Großbrand in Trierweiler

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Foto: Florian Blaes

Im Gewerbegebiet von Trierweiler ist es in der Nacht auf Sonntag, 10. September, um kurz vor 2.30 Uhr zu einem Großbrand gekommen. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht abschließend geklärt, dürfte allerdings mehrere Millionen Euro betragen, teilte die Polizei am Sonntagabend mit.

Am Samstag, 9. September, hatte die Firma „Holzbau Henz“ mit einem großen Sommerfest ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Viele Menschen aus nah und fern sind zu diesem Ereignis gekommen. Livebands haben auf dem Fest unterhalten. Eine Mitarbeiterin erzählt, dass sie gerade dabei waren, alles aufzuräumen, als der Feueralarm ausgebrochen ist.

Schließlich breitete sich das Feuer, von bislang ungeklärter Stelle, in Sekundenschnelle aus. Als die ersten Einsatzkräfte angekommen waren, stand eine große Halle der Firma lichterloh in Flammen. „Schon von weitem konnten wir eine riesige Rauchsäule trotz der Dunkelheit wahrnehmen und der Feuerschein war sehr groß“ berichtet der stellvertretende Pressesprecher der Feuerwehr Trier-Land, Michael Kröber-Gümbel.

Großbrand in Trierweiler – viele Kräfte der Feuerwehr löschen

Umgehend begannen die ersten Einheiten der Feuerwehr unter Atemschutz mit den Löscharbeiten. Hier galt das Augenmerk allerdings den umliegenden Gebäuden. „Wir haben sofort eine Riegelstellung zu den anderen Hallen und Büroräumen gestellt, um diese Gebäude zu halten. Glücklicherweise gelang uns diese Aufgabe und das Feuer breitete sich lediglich auf die bereits in Vollbrand stehende Halle aus“ so der Pressesprecher der Feuerwehr.

Im ersten Alarm war auch die Berufsfeuerwehr Trier mit dabei, somit wurde auch gleich eine Drehleiter in Stellung gebracht. Unzählige Trupps standen mit den Schläuchen rund um das Gebäude um zu löschen. „Das Problem, was wir hier in der Anfangsphase hatten, war die schwierige Wasserversorgung. So haben wir schnell viele weitere Feuerwehren, vor allem mit Tanklöschfahrzeugen und Atemschutzträgern nachalarmiert“ wie Kröber-Gümbel erklärt. Im weiteren Verlauf der Löscharbeiten kam dann auch eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Schweich hinzu.

Unterdessen hatte sich die Einsatzleitung mit dem großen Einsatzleitwagen (ELW) und der technischen Einsatzleitung (TEL) unweit des Großbrandes auf einem Firmengelände positioniert und eingerichtet. Von hier wurde der gesamte Großeinsatz koordiniert. Der Einsatz wurde in Abschnitte unterteilt und alle Führungskräfte kamen so immer wieder in der Nacht zusammen, um die Lage zu besprechen und das weitere Vorgehen zu erläutern.

Auch die Drohneneinheit des Landkreises war vor Ort und unterstütze die Einsatzleitung und die Führungskräfte steht mit dem aktuellen Bildmaterial von oben. So konnte man sich auch ein Bild von der Lage machen.

„Während unserer Löschmaßnahmen sind immer weitere Teile des Daches eingestürzt, bis es schließlich komplett nachgab. Ein Löschen von Innen war vorneweg nicht mehr möglich gewesen“ erklärt der Feuerwehrmann.

Bürgermeister der Verbandsgemeinde ebenfalls vor Ort in Trierweiler

Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land, Michael Holstein, wurde über den Großeinsatz in Kenntnis gesetzt. Er eilte zur Einsatzstelle und machte sich ein Bild von der Lage. Tief bestürzt erklärt er: „Es ist ein Drama, wenn man bedenkt, dass hier eine große Firma mit vielen Arbeitnehmenden, die noch am Samstag ihr Firmenjubiläum gefeiert haben, nun in Flammen steht. Ich bin bestürzt, wenn an das Ausmaß dieser Katastrophe hier sieht.“

Währenddessen treffen immer weitere Einheiten, auch mit Spezialfahrzeugen ein. Mehrere Großraum-Tanklöschfahrzeuge mit mehreren Tausend Liter Wasser, der Gerätewagen Atemschutz und ein Schlauchwagen kommen zur Einsatzstelle. Schließlich werden mehrere hundert Meter Schlauch zu den Hydranten im Gewerbegebiet verlegt. Auch die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) der Malteser und des DRK rollen an, um die Einsatzkräfte zum einen zu Verpflegen und zum anderen und den Sanitätsdienst sicherzustellen. Bis zum frühen Morgen gibt es glücklicherweise keine Verletzten.

Fenster und Türen geschlossen halten

Über die Warnapps Katwarn und Nina wurden die Menschen in dem betroffenen Gebiet über eine starke Geruchsbelästigung gewarnt. Zudem wurden die Bewohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. „Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestand aber zu keiner Zeit“ so der Pressesprecher der Feuerwehr. Am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr wurde die Warnung aufgehoben.

Dramatisch wurde es zu Beginn des Brandes und des laufenden Einsatzes auch für das Unternehmen „Steil-Kran“ in Trier. Anlässlich des Jubiläums wurde neben der Halle ein großer Kran aufgestellt, welcher ein Banner mit dem Firmenlogo in die Luft hob. Dieser stand auch weiterhin während des Brandausbruchs vor Ort. In letzter Sekunde konnte der Kran mithilfe der Einsatzkräfte und dem herbeigeeilten Juniorchef abgebaut und in Sicherheit gebracht werden. Im hinteren Teil des Fahrzeugs begann er bereits zu schmoren.

„Für die Feuerwehren der VG Trier-Land ist das mitunter einer der größten Einsätze der letzten Zeit und wird uns wohl noch den gesamten Sonntag über hin beschäftigen“ so der stellv. Pressesprecher Michael Kröber-Gümbel. Am frühen Morgen kam auch das THW aus Saarburg unter anderem mit schwerem Räumgerät nach Trierweiler.

Dieser Großeinsatz fordert Feuerwehren aus fast allen Verbandsgemeinden des Landkreises Trier-Saarburg und Einheiten aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Mit Stand 7 Uhr waren mehr als 160 Kräfte im Einsatz. Darunter die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ), Wehrleitung und Führungsstaffel der VG Trier-Land. Der Band- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises (BKI), die Technische Einsatzleitung (TEL) und der große Einsatzleitwagen (ELW) und die Drohneneinheit 8Ffw Schillingen) des Landkreises Trier-Saarburg. Die Feuerwehren aus Trierweiler, Sirzenich, Aach, Beßlich, Newel, Welschbillig, Udelfangen, Rodt, Kordel, Schweich, Konz, Wasserliesch, Tawern, Bitburg und Morscheid. Weiterhin das THW Saarburg, die SEG-Verpflegung der Malteser, das DRK, die Führungseinheit des Rettungsdienstes, die Wasserwerke, der Energieversorger und die Polizei.

Am Sonntag laufen die Nachlöscharbeiten nach dem Großbrand in Trierweiler

Auch am Sonntag gingen die Nachlöscharbeiten nach dem Großbrand in Trierweiler weiter und wurden am späten Nachmittag beendet. Bei Tageslicht ist das Ausmaß der Katastrophe gut sichtbar. Die Mitarbeiter der Holzfirma stehen fassungslos an der Absperrung und sind den Tränen nahe. Auf dem Gelände ist das THW mit schwerem Räumgerät im Einsatz. Mit einem Bagger mit Greifarm und zwei großen Hubladern werden die Trümmer der völlig zerstörten Lagerhalle auseinander gezogen. Auch ein großer Bagger mit einem noch größeren Greifarm ist seit dem Mittag im Einsatz.

Gleichzeitig stehen Feuerwehrkräfte in Atemschutz zwischen den Trümmerteilen und löschen, die immer wieder aufflammenden Glutnester, ab. Hierbei ist größte Vorsicht geboten. Weiterhin wird durchweg in einem Pendelverkehr das Wasser zur Einsatzstelle gebracht. In der technischen Einsatzleitung finden etwa alle zwei Stunden Lagebesprechungen statt. Durch die schnelle Einsatzgruppe werden die Feuerwehr- und THW Kräfte mit Essen und Trinken versorgt.

Großbrand in Trierweiler: Lagerhalle völlig zerstört
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Großbrand in Trierweiler – der Morgen danach

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Foto: Florian Blaes

Am Sonntagmittag ist dann auch der Landrat Stefan Metzdorf am Großeinsatz eingetroffen und macht sich ein Bild von der Lage. Hierbei spricht er auch mit Mitarbeiter der Firma und dankt allen Einsatzkräften in ihrem überregionalen Einsatz. Immer wieder kommt es zu Nachalarmen aus dem gesamten Landkreis Trier-Saarburg, welche die Einsatzkräfte vor Ort ablösen.

Die Brandursache ist bislang noch nicht geklärt. Experten werden jetzt den Grund für den Großbrand ermitteln, wie die Kriminalpolizei in Trier am Sonntag bekannt gab. Zum jetzigen Zeitpunkt schließen die Beamten eine Brandstiftung aus.

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