Katastrophe in Ürzig Bauhof komplett abgebrannt - naheliegendes Hotel evakuiert, Teile des Ortes ohne Strom (Fotos/Video)

Update | Ürzig · Im Moselort Ürzig ist am Freitagmorgen ein Feuer ausgebrochen, ein Hotel wurde evakuiert. Teile des Ortes sind ohne Strom. Ein Feuerwehrmann erleidet einen Kreislaufzusammenbruch. Bis zum Nachmittag gab es eine Sperrung.

Feuer Ürzig
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Feuer in Ürzig – Dachstuhl komplett zerstört

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Foto: Andreas Sommer

Eine dunkle Rauchwolke stand am Freitagmorgen, 26. August, über Gebäuden im Moselort Ürzig. In den schmalen Gassen mitten im Ortskern war ein Feuer ausgebrochen. Um 9.56 Uhr wurden die Feuerwehren in Ürzig und Umgebung alarmiert. Der Bauhof der Ortsgemeinde stand lichterloh in Flammen, als die ersten Einheiten eintrafen, erklärt Thomas Edringer, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Die Gäste des Hotels „Zehnthof“, das neben der Brandstelle liegt, wurden aus Sicherheitsgründen bis zum frühen Nachmittag evakuiert. Eine Sammel- und Anlaufstelle für Anwohner und Hotelgäste wurde auf einem Wiesengelände eingerichtet, teilt die Polizei mit.

Die Löscharbeiten in der engbebauten Lage seien sehr schwierig gewesen, sagt Edringer. Mit Unterstützung zahlreicher Wehren aus Erden, Lösnich, Zeltingen-Rachtig, Wehlen, Kues, Noviand, Kinheim und Kröv sowie auch aus Wittlich bekam die Freiwillige Feuerwehr Ürzig den Brand dennoch unter Kontrolle. Die freiwillige Feuerwehr aus Wittlich habe mit einer zweiten Drehleiter unterstützt, sagt Edringer.

Die Flammen seien gelöscht worden, sagt der Wehrleiter am Freitagnachmittag. „Das Gebäude samt Fuhrpark des Bauhofes ist trotzdem komplett abgebrannt. Das Feuer hatte schon eine zu große Vorbrennzeit und Brandintensität, als die ersten Einsatzkräfte eintrafen.“ Der Schaden ist total: Mini-Bagger, Werkzeug sowie die gesamte Ausrüstung und Einrichtung des Bauhofs sind damit vernichtet. Das Gebäude ist bis auf die Mauern abgebrannt.

Während der Löscharbeiten habe ein Feuerwehrmann aufgrund der Hitzeeinwirkung einen Kreislaufzusammenbruch erlitten und sei zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Ansonsten sei keine Person verletzt worden. Es entstand also „nur“ ein Sachschaden, der wohl mindestens sechsstellig ausfallen dürfte. Zur Schadenssumme ist jedoch noch nichts bekannt.

 Feuer in Ürzig: Die Rauchwolke ist von Weitem zu erkennen.

Feuer in Ürzig: Die Rauchwolke ist von Weitem zu erkennen.

Foto: TV/Christian Moeris

Zur Bilanz des Einsatzes sagt Edringer: „Wir sind froh, dass wir verhindern konnten, dass das Feuer auf die angrenzenden Gebäude übergreift. Das konnten wir mit einer Riegelstellung verhindern.“ Die Wehren spritzten demnach Unmengen Wasser auf die angrenzenden Gebäude, sodass sich die Flammen zum Glück nicht ausbreiten konnten. Edringer: „Früher wären bei so einem Brand in engbebauter Ortslage sicher drei bis vier Häuser mit abgebrannt.“

Den Einsatzkräften bereitete während der Löscharbeiten neben den Flammen jedoch auch noch ein Strommast auf dem Brandhaus Probleme. Edringer: „Da die Kabel schmolzen, musste der Netzbetreiber Westnetz mehrere Straßenzüge vom Stromnetz abklemmen. Wir sind aber froh, dass das Seniorenheim nicht vom Stromausfall betroffen war.“

Die Löscharbeiten, so Edringer, „mit dem Ablöschen letzter Glutnester dauern bis in den frühen Abend.“

Doch nachdem Flammen und Glutnester gelöscht und der Strom abgestellt war, musste noch ein weiteres Problem gelöst werden. Da der Dachstuhl abgebrannt war, drohte der Giebel des ausgebrannten Bauhofs auf die Straße zu stürzen, erklärt Edringer. Deshalb habe man ein Bauunternehmen beauftragt, die Giebel nach den Löscharbeiten mit einem Bagger ins Gebäudeinnere zu drücken. Die Feuerkatastrophe hatte den Bauhof der Moselgemeinde Ürzig also am Freitag trotz intensiver Löscharbeiten in eine verkohlte Ruine verwandelt.

Über die Schadenshöhe und Brandursachen können nach angaben von Polizei und Feuerwehr noch keine Aussagen getroffen werden. Bis zum Nachmittag blieb die B53 in Ürzig, Moselufer zwischen der L56 und Ürzig in beide Richtungen gesperrt. 109 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der Rettungsdienste und der Polizei waren im Einsatz.

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