Blaulicht Großbrand in Eifeler Zimmerei - Wehren retten benachbartes Wohnhaus - Update (Video, Fotos)

Plütscheid · In einem Zimmerei- und Dachdeckerbetrieb in Plütscheid (Verbandsgemeinde Arzfeld) ist am frühen Freitagnachmittag ein Feuer ausgebrochen. Schon jetzt ist klar, dass es große Schäden gibt. Die Feuerwehr warnt vor schädlichen Brandgasen.

Die riesige Rauchsäule ist bereits aus der Ferne zu sehen, pausenlos treffen Rettungsfahrzeuge ein: Am Ortsrand von Plütscheid brennt in einer Talsenke die Dachdeckerei von Arno Billen.

Der Brand, nach Angaben der Polizei Prüm gegen 12.30 Uhr ausgebrochen, hat sich in kürzester Zeit auf den gesamten Betrieb ausgeweitet – nahezu alles steht bald in Flammen: Büros, Werkstatt, Lager, Material, Garagen – und die Fahrzeuge, die dort untergebracht sind. Fast nichts davon wird zu retten sein.

Fotos: Großbrand in Plütscheid
25 Bilder

Fotos: Großbrand in Plütscheid

25 Bilder
Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Ebenfalls am Ort des Unglücks: Gerhard Kauth, der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Arzfeld. Der Firmeninhaber ist sein Schwiegersohn. Das Unglück, sagt Kauth, sei auf einen Kaminbrand im Betrieb zurückzuführen: „Der Chef und die Mitarbeiter haben noch versucht, den zu löschen. Aber kurz darauf fing alles an zu brennen.“

 Der Betrieb brennt lichterloh, der Schaden wird immens sein.

Der Betrieb brennt lichterloh, der Schaden wird immens sein.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Zahlreiche Feuerwehren aus der Eifel, DRK und THW wurden an den Brandort gerufen, mehr als 100 Menschen sind im Einsatz. Die Plütscheider Wehrleute trafen zuerst ein, es folgten viele weitere aus den Verbandsgemeinden Arzfeld, Prüm, Bitburger Land und die städtischen Wehren aus Bitburg und Prüm.

Eines der Probleme, mit denen sie zu kämpfen hatten: Alte Leitungen – dadurch konnten sie nur unter geringem Druck Wasser in die Flammen schicken. Deshalb wurden weitere Wehren alarmiert, die mit Tankfahrzeugen Nachschub lieferten, pausenlos rollten die Wagen zur Unglücksstelle, an der auch zwei Drehleitern zum Einsatz kamen. Auch die Arla-Molkerei half mit einem Tankwagen, ebenso wie die Landwirte.

Bis weit in den Nachmittag hinein bestand die Gefahr, dass auch das benachbarte Wohnhaus abbrennt, in dem die Mutter des Betriebsinhabers wohnt. Um 16 Uhr steht fest: Das Haus ist gerettet.

Menschen sind nach letztem Stand nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Arzfeld warnte jedoch nachmittags davor, dass beim Feuer gesundheitsgefährdende Brandgase freigesetzt wurden.

Daher galt während des gesamten Einsatzes die dringende Empfehlung, das Gebiet zu meiden. Anwohner sollten Fenster und Türen schließen und ihre Lüftungen und Klimaanlagen abschalten. Infolge der Löscharbeiten, teilte die Polizei mit, musste zeitweise der Strom in mehreren Orten abgeschaltet werden. Aktuell sind von der Unterbrechung der Stromversorgung nur noch die direkt an den Brandort grenzenden Bereiche betroffen.

 Von Weitem zu sehen: die riesige Rauchsäule über Plütscheid.

Von Weitem zu sehen: die riesige Rauchsäule über Plütscheid.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Die Höhe des Sachschadens ist bislang nicht bekannt, er dürfte allerdings mindestens im sehr hohen sechsstelligen Bereich liegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort