In der Vulkaneifel Massenschlägerei nach Party in der Stadthalle Gerolstein

Update | Gerolstein · Bis zu 50 Menschen haben sich in der Nacht zum Sonntag vor dem Gerolsteiner Rondell an einer riesigen Schlägerei beteiligt. Polizisten wurden angegriffen. Selbst aus Nordrhein-Westfalen eilten Beamte hinzu. Das ist passiert.

Gerolstein: Massenschlägerei nach einer Benefizveranstaltung​
Foto: TV/Sebastian Klipp

In Gerolstein ist es in der Nacht zum Sonntag am Rande eines Disco-Abends zu Tumulten und einer Massenschlägerei gekommen, an der zig Menschen beteiligt waren. Zwar scheint die Situation nicht ganz so stark eskaliert zu sein, wie im Februar vor einem Club in Trier-West. Dennoch musste sich die Polizei auch in der Eifel nach eigener Auskunft gegen Übergriffe zur Wehr setzen.

Gegen 1.48 Uhr war die Polizeiinspektion Daun per Notruf über eine Körperverletzung beim Gerolsteiner Rondell informiert worden. Dort stieg an dem Abend die „Spring-Party“ mit mehreren DJs. Eine Benefizveranstaltung, deren Erlöse dem Verein Eifellicht übergeben werden, der sich für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien einsetzt.

Der Grund, warum die Polizei von Daun nach Gerolstein ausrückte – die Gerolsteiner Wache ist am Wochenende nicht besetzt – war zunächst der Notruf eines einzelnen Partygängers: Ein 24-jähriger Mann aus dem Bitburger Land hatte den Notruf abgesetzt, weil er auf der Tanzfläche im Rondell geschlagen worden sei. Die Beamten baten ihn, sich mit ihnen vor dem Rondell zu treffen.

40-50 Menschen in Schlägerei in Gerolstein verwickelt

Als die Streife aus Daun dort ankam, war bereits eine Massenschlägerei im Gange, die nach Angaben der Polizei immer größer wurde, bis sich 40 bis 50 Menschen daran beteiligten. Als die Beamten einem der Aggressoren mit dem Taser drohten, „versuchten unbekannte Täter aus der Gruppe heraus den Beamten ihre Einsatzmittel“ wegzunehmen. Genaueres zum Ablauf des Geschehens war am Sonntag nicht zu erfahren, da die beteiligten Polizisten noch nicht wieder im Dienst waren. Eines scheint sicher zu sein: „Die Stimmung der Beteiligten vor Ort war hoch aggressiv“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizeidirektion Wittlich.

Sämtliche Versuche, den Streit zwischen den zwei etwa 20 Mann starken Gruppen zu schlichten, seien gescheitert. Erst als Beamte aus umliegenden Dienststellen hinzugezogen wurden, habe sich die Lage beruhigt. In der Spitze waren weit über 20 Polizeikräfte vor Ort im Einsatz. Nach Auskunft der Dauner Inspektion waren diese aus Bitburg, Prüm, Adenau und sogar aus Nordrhein-Westfalen herbeigeeilt.

„Die Veranstaltung im Rondell musste letztlich im Einvernehmen mit dem Veranstalter früher als ursprünglich geplant beendet werden“, teilt die Polizei mit. Im Anschluss habe sie Platzverweise ausgesprochen. Ermittelt wird nun wegen Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Landfriedensbruchs.

Warum sich die Gruppen vor dem Rondell in Gerolstein gestritten hatten

Ersten Erkenntnissen zufolge entstand die Schlägerei, weil sich die beiden Gruppen im Umgang mit einer weiblichen Bekannten uneinig waren. Zwar habe man Personalien erfasst, festgenommen wurde nach Auskunft der Dauner Polizei jedoch niemand.

In der Stadthalle selbst war von den Tumulten nichts zu bemerken. „Drinnen hat man von der Schlägerei gar nichts mitbekommen“, berichtet ein Teilnehmer. Als die Party um kurz vor drei Uhr beendet wurde, habe er sich über die vielen Polizeiautos gewundert.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Daun unter der Telefonnummer 06592/96260 oder der Polizeiwache Gerolstein unter 06591/95260 zu melden. Zudem wurde der Streit von mehreren Personen gefilmt. Diese Filmaufnahmen können der Polizei gute Hinweise in der weiteren Aufklärung des Sachverhalts liefern.

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