Polizei kontrolliert im Palastgarten und am Hauptbahnhof Große Drogenrazzia der Polizei in Trier - Mehrere Festnahmen - 200 Verfahren

Trier · Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Dienstagnachmittag im Trierer Bahnhofsviertel und im Palastgarten rund 50 Personen kontrolliert. Mehrere mutmaßliche Drogendealer wurden festgenommen. Der Razzia waren monatelange Ermittlungen vorausgegangen.

 Mehrere Personen liegen unter den Augen von Polizeibeamten am Dienstagnachmittag im Trierer Palastgarten auf dem Boden. Sie werden kontrolliert, mehrere von ihnen wegen Verdachts des Drogenhandels festgenommen.

Mehrere Personen liegen unter den Augen von Polizeibeamten am Dienstagnachmittag im Trierer Palastgarten auf dem Boden. Sie werden kontrolliert, mehrere von ihnen wegen Verdachts des Drogenhandels festgenommen.

Foto: Polizei Trier

Die Razzia begann um 16 Uhr: Beamte der Kriminaldirektion Trier und anderer Polizeidienstellen kontrollierten - unter Einbindung der Staatsanwaltschaft Trier - mit einem Großaufgebot den Trierer Palastgarten und den Bereich des Hauptbahnhofs.

Rund zwei Stunden wurde der Palastgarten teilweise abgeriegelt. Insgesamt wurden dort 29 Personen kontrolliert und durchsucht. Im Bereich des Trierer Hauptbahnhofs überprüften die Beamten 22 Verdächtige.

Sieben Haftbefehle aus vorangegangenen Ermittlungen wurden vollstreckt. Eine weitere Person wurde vorläufig festgenommen und sechs Wohnungen durchsucht. Drogen wurden aber nur in geringen Mengen sichergestellt.

Ermittlungen schon seit Monaten

Dem Einsatz am Dienstag seien intensive Ermittlungen in den vergangenen Monaten vorausgegangen, teilte Uwe Konz von der Pressestelle des Trierer Polizeipräsidiums mit.

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung zum Rauschgifthandel in Palastgarten und am Bahnhof und aufgrund eigener Ermittlungs- und Kontrollergebnisse gezielte Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Trierer Innenstadtbereich - mit den Schwerpunkten Palastgarten und Bahnhofviertel. Dabei wurde sie regelmäßig von Einsatzkräften der Polizeiinspektion Trier und anderer Dienststellen des Polizeipräsidiums, der Bereitschaftspolizei und des LKA Rheinland-Pfalz unterstützt.

Bis Dienstag leitete die Staatsanwaltschaft, mit der alle Maßnahmen eng abgestimmt wurden, ca. 200 Ermittlungsverfahren wegen verschiedener Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Darüber hinaus wird gegen einen Teil der Tatverdächtigen auch wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Ladendiebstahles ermittelt.

Ein großer Anteil der Betäubungsmittel-Verfahren bezieht sich dabei auf die Kunden der Dealer, die sich des Erwerbs und Besitzes von Betäubungsmitteln strafbar gemacht haben.

Haftbefehle gegen etliche Dealer

Das Hauptaugenmerk der Ermittlungen richtet sich jedoch derzeit gegen insgesamt 24 tatverdächtige Dealer, nach Angaben der Polizei alle mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Staaten. Gegen fünfzehn von ihnen hat die Staatsanwaltschaft Trier bereits Haftbefehle wegen Drogendelikten erwirkt.

Sie sollen Betäubungsmittel an Minderjährige abgegeben, gewerbsmäßigen Handel betrieben sowie Minderjährige zum Verkauf von Betäubungsmitteln angestiftet haben. Vier Haftbefehle konnte die Polizei zeitnah schon vor dem Einsatz am Dienstag vollstrecken.

Viele Minderjährige unter Drogenkunden

Auffallend viele Minderjährige und Heranwachsende seien als Abnehmer der Drogen ermittelt worden, darunter viele Schüler aus innerstädtischen Schulen. „Erschreckend für die Kriminalbeamten war, dass viele der beschuldigten jungen Käufer keinerlei Unrechtsbewusstsein zeigten und teilweise wiederholt nach Käufen überführt wurden“, so Pressesprecher Uwe Konz.

Ziel der konzertierten Aktion am Dienstag war es, auf Basis der bisherigen Ermittlungserkenntnisse gezielt Personenkontrollen durchzuführen und Haftbefehle zu vollstrecken sowie Beweismittel sicherzustellen.

Im Rahmen der Kontrollen am Bahnhof wurde auch eine vermisste 15-Jährige angetroffen, sie konnte ihren Erziehungsberechtigten übergeben werden. Außerdem stellten die Polizisten zwei gestohlene Fahrräder sicher.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

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