Zahlreiche Besucher kollabieren Großeinsatz am Altstadtfest: Hitze und Alkohol machen dem Rettungsdienst zu schaffen

Trier · Beim Trierer Altstadtfest ist der Sanitätsdienst am Samstag an seine Grenzen gestoßen. Die Kombination aus Hitze und Alkohol sorgte dafür, dass zahlreiche Festbesucher kollabierten. Hätte der Sanitätsdienst aufgestockt werden müssen? Ein Sanitäter übt Kritik.

Großeinsatz am Altstadtfest: Hitze und Alkohol machen den Rettungsdienst zu schaffen
Foto: Florian Blaes

Am Samstagabend ist es am Rande des Altstadtfestes in Trier zu einem Großeinsatz für den Rettungsdienst gekommen. Angesichts der sehr hohen Temperaturen, der vielen Menschenansammlungen und dem Ansteigen des Alkoholpegels sind zahlreiche Besucher des Festes kollabiert oder haben andere Verletzungen erlitten.

Wie es bei einer Großveranstaltung die Regel ist, war auch am Samstag ein Sanitätsdienst auf dem Altstadtfest eingeteilt. „Der Sanitätsdienst ist am späten Abend an seine Grenzen gestoßen und so mussten wir gegen 23 Uhr die ’Schnelle Einsatz Gruppe Transport’ (SEG) der Stadt Trier und des Landkreises Trier- Saarburg zusätzlich alarmieren“, erklärt der Einsatzleiter Thomas Reinholz.

Je später der Abend wurde, desto gewalttätiger wurden die stark alkoholisierten Besucher. Diese wiederum verletzten sich zum Beispiel an Glasscherben oder durch kleinere Auseinandersetzungen, erklärt ein Polizeibeamter vor Ort.

Nachdem der Großalarm für sämtliche Einheiten der SEG erfolgte, versammelten diese sich in einem Bereitstellungsraum in der Hindenburgstraße. Von dort aus wurden die Rettungskräfte in ihren Rettungs- und Krankenwagen koordiniert. Auch der Großraumrettungswagen des Landes Rheinland-Pfalz mit Standort an der Berufsfeuerwehr Trier wurde benötigt. Er positionierte sich vor der Europahalle.

„Die Verletzten haben wir zunächst im Eingangsbereich der Halle gebracht und von dort werden sie nun in den Großraumrettungswagen zur weiteren medizinischen Behandlung gebracht“, so der Einsatzleiter. Unterdessen wurde die Hindenburgstraße durch den SWT für den Verkehr voll gesperrt. Zahlreiche Rettungsmittel fuhren vor, haben die Patienten aufgeladen und in die Krankenhäuser gebracht.

„Alle Trierer Krankenhäuser wurden von uns über einen größeren Bedarf informiert, sodass diese ihre Kapazitäten aufstocken konnten“, erklärt Thomas Reinholz. Die Kräfte der Polizei wurden zu Mitternacht hin immer stärker. Auch die Polizisten vor Ort hatten viel zu tun.

Unter den Rettungskräften machte sich auch Unmut breit. Ein Sanitäter berichtet, dass der Sanitätsdienst bereits am Freitagabend/Nacht an seine Grenzen gestoßen sei. Man hätte einfach angesichts der Situation aufstocken müssen.

„Die Lage ist für uns unter Kontrolle, man muss nicht von einer katastrophalen Lage sprechen. Aber es gibt viel zu tun für die Rettungskräfte“, so der Einsatzleiter am Abend. Nach Angaben der Berufsfeuerwehr am Morgen sind innerhalb kurzer Zeit 21 Menschen ins Krankenhaus transportiert worden.

Im Einsatz waren mehr als 50 Kräfte des Führungsdienstes der Berufsfeuerwehr, die Berufsfeuerwehr der Wache I und II. Der Führungsdienst des Rettungsdienstes, der Regelrettungsdienst, die SEG des Landkreises, bestehend aus DRK, Malteser und ASB, zudem die Polizei Trier.

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