Feuersbrunst Gebäudebrand in Lorscheid fordert ein Todesopfer und mehrere Verletzte (Fotos/Video)

Lorscheid · Ein verheerendes Feuer hat am Samstagnachmittag in Lorscheid ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Mehr als 150 Einsatzkräfte kämpften vor Ort gegen die Flammen.

 Das Wohnhaus in Lorscheid ist durch das Feuer komplett ausgebrannt. Ein Mensch verlor sein Leben.

Das Wohnhaus in Lorscheid ist durch das Feuer komplett ausgebrannt. Ein Mensch verlor sein Leben.

Foto: TV/Florian Blaes

Es ist Samstagmittag, 14.20 Uhr: In der Hauptstraße in Lorscheid rückt die Feuerwehr zu einem Großeinsatz an.

Bei der Leitstelle gingen gleich mehrere Notrufe ein. Aus einem Einfamilienhaus steige starker Rauch auf. Die ersten Flammen schlägen bereits aus der Haustüre und den Fenstern des Erdgeschosses.

Großalarm für die umliegenden Feuerwehren wurde ausgelöst. Die Ortswehr war innerhalb kurzer an der Einsatzstelle und bestätigte den Gebäudebrand. „Zeugen haben uns berichtet, dass es wohl noch einen Bewohner gibt, der im Haus sein muss. Zwei Bewohner haben versucht, den 65 Jahre alten Mann zu retten, aber die Brandentwicklung von Flammen und Hitze waren zu groß“, erklärt Uwe Konz, Pressesprecher der Polizei vor Ort. Die zwei wurden vor Ort vom Notarzt untersucht, sie erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung.

Der Bewohner wurde im Verlauf der Löscharbeiten im Wohnhaus leblos vorgefunden. Mehrere Atemschutztrupps waren unter beschwerlichsten Bedingungen längere Zeit damit beschäftigt gewesen, den Bewohner zu finden. Wie die Polizei mitteilt, konnte der 65- jährige Mann nicht mehr gerettet werden. Das Todesopfer starb an einer Rauchgasvergiftung.

Gebäudebrand in Lorscheid
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Foto: Florian Blaes

Die Löscharbeiten liefen weiter. Derweil hatten sich die Flammen über das Obergeschoss und dem Dachboden ausgebreitet. Durch die herrschende Niederdruckluft stieg der enorme Rauch nicht weit auf, sondern bedeckte ganzen Straßenzüge unter sich.

Über die Warnapp Nina wurde die Bevölkerung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch die Bewohner aus Lorscheid wurden von die Polizei aufgefordert, in ihre Häuser zu gehen und den Brandort weiträumig zu meiden.

Zahlreiche Feuerwehren wurden nachalarmiert. Zum Einsatz kamen auch die Drehleitern aus Hermeskeil, Waldrach und von der Berufsfeuerwehr Trier. Nachdem der verstorbene Bewohner ins Freie gebracht wurde, kam es zu einer sogenannten Durchzündung: meterhohe Flammen bahnten sich ihren Weg auf dem Dachstuhl.

„Das Augenmerk der Feuerwehr galt während der Löscharbeiten auch dem angrenzenden Nachbarhaus. Dies galt es zu schützen. Immer wieder drang leichter Rauch durch die Wand, aber das konnte gut im Griff gehalten werden“, so der Pressesprecher der Feuerwehr, Andreas Forster, an der Einsatzstelle.

Nach Einbruch der Dunkelheit war das Feuer laut Polizei unter Kontrolle. Mit Sägen wurde das Dach weiter aufgeschnitten, um Glutnester gleich ablöschen zu können. Immer mehr Menschen meldeten sich beim Rettungsdienst und klagten über Atemnot.

Dr. Christoph Goldbecker, Leitender Notarzt des Landkreises Trier- Saarburg, erklärte im Gespräch: „Im Verlauf des Nachmittags und Abends haben sich an die 10 Menschen aus Lorscheid gemeldet, die vor Ort ärztlich behandelt werden mussten. Leider zog sich während der Löscharbeiten auch ein Feuerwehrmann Verletzungen zu und wurde in ein Krankenhaus gebracht.“ In einer nahegelegenen Gaststätte wurden die Menschen betreut und behandelt. Deshalb entschied der Kreisfeuerwehrinspekteur und Leiter des Katastrophenschutzes des Landkreises Trier-Saarburg Christoph Winkler, die Schnellen Einsatzgruppen (SEG) Betreuung und Verpflegung des Rettungsdienstes zu alarmieren. Auch die Technische Einsatzleitung des Landkreises (TEL) wurde mit allen Komponenten zur Einsatzstelle gerufen. „Um die große Anzahl an Einsatzkräften koordinieren zu können, haben wir die TEL hinzugezogen. Auch die Komponente Gesundheit hat ihre Arbeit aufgenommen“, so der KFI Christoph Winkler.

Immer wieder kamen die Verantwortlichen von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und THW zusammen, um die Lage zu besprechen. Mit einer Drohne wurde das Brandgeschehen aus der Luft begutachtet und sich ein Bild der Lage gemacht.

Am späten Abend bauten die SEG des Rettungsdienstes ein großes Zelt auf, um weitere betroffene Menschen behandeln zu können. Den Einsatzkräften, die auch bei Dauerregen an ihre Grenzen stießen, wurden warme und kalte Getränke sowie warmes Essen gereicht. Ein Team der Notfallseel- und Nachsorge betreute die betroffenen Menschen.

„Nach den Löscharbeiten wird unsere AufgabeDas Leerräumen des Hauses sein, Das ist wichtig, um wirklich alle Glutnester ausschließen zu können“, erklärt Andreas Forster weiter. Mitarbeiter des Energieversorgers Westnetz stellten im betroffenen Straßenzug den Strom ab. Hilfsbereite Nachbarn öffneten ihre Garagen für die Einsatzkräfte.

Noch während der Löscharbeiten trafen Brandermittler der Polizei an,. Das Haus kann derzeit jedoch nicht betreten werden.

Die gesamte Ortslage wurde für den Verkehr gesperrt.

Erste Einschätzungen der Polizei ergaben, dass der Schaden im sechsstelligen Bereich liegen wird. Wie es zu dem verherrendem Feuer kommen konnte, stand in der Nacht noch nicht fest.

Im Einsatz waren mehr als 150 Kräfte: FEZ, Führungsunterstützung, Atemschutzwerkstatt und Wehrleitung VG Ruwer, der Wehrleiter VG Hermeskeil, der KFI und sein stellv. KFI, Gerätewagen Atemschutz Saarburg, die TEL Trier-Saarburg. Weiterhin die Feuerwehren aus Farschweiler, Herl, Holzerath, Kasel, Mertesdorf, Thomm, Waldrach, Pluwig- Gusterath, Bescheid, Hermeskeil, Berufsfeuerwehr Trier. SEG Hochwald, SEG Saarburg, SEG Konz, SEG Föhren. Polizei Hermeskeil und Westnetz.

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