Mindestens 150.000 Euro Schaden Hangrutsch in Kasel - Erdmassen stürzen auf Wohnhaus (Fotos)

Update | Kasel · Mitten in der Nacht brechen plötzlich massive Erdmassen eines Hanges in Kasel ab und stürzen auf ein Wohnhaus an der L149. Wie es den Bewohnern geht und warum es im Ruwertal immer wieder Ärger mit Starkregen gibt.

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Hangrutsch Kasel schüttet Wohnhaus zu

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Foto: TV/Agentur Siko

Horrorszenario in der Nacht auf Sonntag: Bei einem Hangrutsch in Kasel haben am Sonntagmorgen, 2. April, gegen 2.30 Uhr, Erdmassen ein Haus zugeschüttet. Die L149 blieb für mehrere Stunden gesperrt. Was dort passiert ist und warum es immer wieder Ärger mit Starkregen gibt.

Stare Regenfälle lösen schweren Hangrutsch in Kasel aus

Weil es in den vergangenen Wochen starke Regenfälle im Ruwertal gab, hat sich hinter einem Wohnhaus an der L149 in der Ortseinfahrt nach Kasel aus Trier-Ruwer kommend ein Teil eines Hanges gelöst. Die Erdmassen von etwa 100 Kubikmeter Erde haben dabei die hintere Hauswand fast komplett zugeschüttet.

Ein traumatisches Erlebnis für die beiden Bewohner: Sie waren laut der Feuerwehr in ihrem Haus eingeschlossen, konnten jedoch von den Rettungs- und Bergungskräften durch ein Fenster evakuiert werden. Dabei verletzte sich eine Frau leicht am Bein. Sie wurde anschließend mit dem Rettungswagen in ein Trierer Krankenhaus gebracht. Durch die abgerutschten Erdmassen wurde eine Gasleitung abgerissen, hierdurch war ein massiver Gasaustritt die Folge, berichtet die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Ruwer. Durch die Feuerwehr konnten beschädigte Strom- und Gasleitungen gesichert werden. Eine beschädigte Oberleitung wurde durch den Energieversorger abgeklemmt.

Die L149 wurde ab 2.40 Uhr komplett gesperrt, um notwendige weitere Sicherungsarbeiten zu leisten. Mit Hilfe von Sandsäcken wurden vor und neben dem Wohnhaus Barrieren errichtet, um die Straße vor weiterem Nachrutschen von Erde bzw. Schlamm zu sichern. Die Straßensperrung dauerte bis etwa 6 Uhr.

Durch zwei Baufachberater des THW wurde das Haus zunächst für nicht bewohnbar erklärt, da eine genaue Überprüfung der Statik erfolgen muss, um das genaue Schadensausmaß festzustellen. Das soll in den kommenden Tagen durch das Bauamt und Geologen geschehen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird von einer Schadenshöhe von rund 150.000 Euro ausgegangen.

150.000 Euro Schaden - Prüfung der Statik soll weitere Schäden offenbaren

Im Einsatz befanden sich 20 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Kasel und Waldrach, 2 Baufachberater vom THW, ein Fahrzeug der Straßenmeisterei Hermeskeil, ein Mitarbeiter vom RWE, ein RTW und eine Streife der Polizeiinspektion Schweich.

 Hangrutsch Kasel schüttet Wohnhaus zu​

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Foto: TV/Agentur Siko
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Foto: TV/Agentur Siko

In der Region gibt es immer wieder Probleme bei Starkregen. Hangrutsche gab es zuletzt im Trierer Stadtgebiet von Markusberg und Zewen, aber auch in Aach und an der Wiltinger Kupp. Im Ruwertal gibt es ebenfalls immer wieder Probleme, weil die die ungefestigten Berghänge herabstürzende Wassermassen in den Ortschaften von Trier-Ruwer bis Waldrach die Keller volllaufen lassen und die Erdbewegungen führen. In der Verbandsgemeinde Ruwer sind deshalb seit 2020 in den 18 Ortsgemeinden örtliche Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte für rund 228.000 Euro erstellt worden, ein Projekt, das das Land zu 90 Prozent fördert. Allerdings gibt es solche Konzepte laut der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord erst in einem Viertel der Kommunen in der Region Trier.

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