Unglück Helfer retten eingeklemmten Mann beim Dampfspektakel in Trier (Update)

Trier · Ein Besucher stürzt auf dem Hauptbahnhof ins Gleisbett und wird von einer Lok erfasst. Das hat einen Großeinsatz zur Folge.

Beim Rangieren einer Lok ist ein Besucher des Bahnspektakels unter den Zug geraten. Rettungskräfte befreien den Mann.

Beim Rangieren einer Lok ist ein Besucher des Bahnspektakels unter den Zug geraten. Rettungskräfte befreien den Mann.

Foto: Volksfreund/Agentur Siko

Vier Tage lang beherrschen historische Dampfloks das Bild auf den Bahnhöfen zwischen Trier, Koblenz, Saarbrücken und Gerolstein (siehe Info). Doch gleich zum Auftakt des Dampfspektakels am Samstag kommt es zu einem folgenschweren Unfall im Trierer Hauptbahnhof. Gegen 13.52 Uhr gerät ein Mann laut Polizei aus bislang ungeklärter Ursache auf das Gleisbett an Gleis 13A. Er wird beim Rangieren vom Tender (Vorratsbehälter für Kohle und Wasser) einer historischen Dampflok erfasst und mit einem Bein eingeklemmt.

Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungskräften rückt zum Hauptbahnhof aus. Laut Sven Ney, dem Einsatzleiter der Feuerwehr, befreien die Einsatzkräfte zunächst mit schwerem Gerät das betroffene Bein. Im Anschluss ziehen die Helfer mit einer zweite Lok die in den Unfall verwickelte Dampflok in Schrittgeschwindigkeit einige Meter nach vorne. So erreichen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst den gestürzten Mann besser.

Sie legen den Schwerverletzten auf ein Spineboard. Eine solche Trage kommt zum Beispiel zum Einsatz, wenn eine Verletzung der Wirbelsäule nicht auszuschließen ist. Der Rettungsdienst bringt den Mann ins Krankenhaus.

Christian Altenhofen, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Trier: „Die Ermittlungen der Bundespolizei zum Unfallhergang dauern noch an.“ Möglicherweise spielt dabei auch eine Rolle, dass Besucher des Dampfspektakels sich um die Loks drängen, um sie zu fotografieren und zu filmen, und dabei die Sicherheit mitunter außer Acht lassen.

Ein Großteil des Bahnhofs ist während der Rettungsaktion gesperrt und der Zugverkehr bis 15.30 Uhr eingestellt. Der Notfallmanager der Deutschen Bahn leitet in Schrittgeschwindigkeit einige Züge über andere Gleise um. Weitere Züge müssen ihre Fahrt für eineinhalb Stunden einstellen. Im Zeitplan kommt es daher zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen. Das Dampfspektakel selbst wird in den anderen Bahnhöfen und später auch in Trier fortgeführt.

Im Rettungseinsatz sind insgesamt mehr als 50 Kräfte: die Berufsfeuerwehr Wache I und II sowie der Löschzug Olewig, der Führungsdienst der Berufsfeuerwehr, ein Rettungswagen und Notarzt. Zudem der Notfallmanager der Deutschen Bahn, der Arbeiter Samariter Bund Trier sowie zahlreiche Beamte von Landes- und Bundespolizei.

Nach dem Unfall kontrollieren Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn verstärkt die Gleise. Vom Veranstalter des Dampfspektakels ist am Sonntag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Bis dahin deutet alles darauf hin, dass die Veranstaltung am Montag und Dienstag wie geplant mit weiteren Sonderfahrten fortgeführt wird.

 Mit mehreren Einsatzfahrzeugen rückt die Feuerwehr zum Trierer Hauptbahnhof aus.

Mit mehreren Einsatzfahrzeugen rückt die Feuerwehr zum Trierer Hauptbahnhof aus.

Foto: Volksfreund/Agentur Siko

Mehr zum Thema Dampfspektakel auf Seite 13 und im Internet unter www.volksfreund.de

(siko/bla/cus)
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