Update Nach Großeinsatz hunderter Einsatzkräfte: Brand in Hermeskeiler Sägewerk ist gelöscht (Fotos/Video)

Hermeskeil · Ein Großaufgebot an Feuerwehren hat nach stundenlangem Einsatz ein Feuer in einem Sägewerk in Hermeskeil löschen können, welches am späten Mittwochabend ausgebrochen war. Doch Wind und Hitze erschwerten die Löscharbeiten in Nachbarschaft zu einem Waldgebiet.

Brand: Großeinsatz der Feuerwehr im Hermeskeil​er Sägewerk
31 Bilder

Brand im Sägewerk: Großeinsatz der Feuerwehren in Hermeskeil

31 Bilder
Foto: TV/Agentur Siko

Update Donnerstag: Das Feuer in einem Sägewerk in Hermeskeil ist nach Angaben der Technischen Einsatzleitung und der Leitstelle Trier am Morgen bis 8 Uhr gelöscht worden. Allerdings dauerten Nachlöscharbeiten noch an. Eine Brandsicherheitswache sei eingerichtet und werde solange wie nötig aufrechterhalten. Die Arbeiten konzentrierten sich über Nacht auf das Ablöschen der Holzstapel. Das Technische Hilfswerk war mit sog. Bergungsräumgerät im Einsatz und unterstützte die Nachlöscharbeiten am Sägewerk. Weiterhin wurde die Einsatzstelle durch das THW großflächig ausgeleuchtet. Eine Warnung für die Umgebung wurde nach 8.30 Uhr aufgehoben.

Seit 16.55 Uhr am Mittwochnachmittag hielt ein Großbrand in einem Hermeskeiler Sägewerk mehrere Hundert Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte in Atem. Eine 4000 Quadratmeter große Halle und umliegende Lager mit Langholz sowie Grünflächen standen in Flammen.

  Die Integrierte Leitstelle in Trier warnte am Mittwoch für diesen Bereich rund um Hermeskeil: Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungen und Klimaanlagen abstellen. Die Warnung wurde am Donnerstagmorgen aufgehoben.

Die Integrierte Leitstelle in Trier warnte am Mittwoch für diesen Bereich rund um Hermeskeil: Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungen und Klimaanlagen abstellen. Die Warnung wurde am Donnerstagmorgen aufgehoben.

Foto: warnung.bund.de

Die Technische Einsatzleitung (TEL) des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Trier-Saarburg rief die Alarmstufe 4 aus (in der Alarmstufe 3 sind noch die Verbandsgemeinden zuständig) und übernahm die Einsatzleitung.

Wind und Hitze erschweren Löscharbeiten

Um 22 Uhr dauerten die Löscharbeiten an. Die Einsatzlage sei weiterhin „sehr dynamisch“, beschreibt Christian Scholz, Pressesprecher der TEL, die Situation. Der Wind und die enorme Hitze beeinflussten den Einsatzverlauf stark negativ und seien für die Einsatzkräfte eine enorme Belastung.

Zeitweise habe der Brand auf die Vegetation und einen angrenzenden Wald übergegriffen, doch habe man eine weitere Ausbreitung durch einen schnellen und massiven Einsatz von Wehrleuten verhindern können. Ein Einsatzschwerpunkt in der Nacht war zu verhindern, dass das Feuer sich auf den Wald ausweite. Das habe die Riegelstellung bisher verhindert und könne bei ausreichender Löschwasserversorgung erfolgreich gehalten werden, hieß es am Abend, die Rede war von einem kritischen Einsatzfaktor.

Hermeskeil: Großbrand im Sägewerk
35 Bilder

Großbrand in Hermeskeiler Sägewerk

35 Bilder
Foto: Thorben Behring

Schwimmbad wird für Löschwasserversorgung benötigt

Am Abend wurde das Schwimmbad Hermeskeil geräumt, um die Schwimmbecken für die Wasserentnahme nutzen zu können. Auch weitere Löschwasserentnahmestellen wurden in Anspruch genommen. Um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern, waren auch zwei Hubschrauber der Polizei Rheinland-Pfalz und Hessen mit Löschwasser-Außenlastbehältern im Einsatz. Deren Löschwasserabwürfe konzentrierten sich vor allem darauf, die Ausbreitung des Brandes in den Wald dauerhaft zu verhindern.

Großaufgebot an Wehren - Sogar Hubschrauber und Wasserwerfer im Einsatz

Zudem, so Scholz, habe die Einsatzleitung umfassende Vorplanungen und Vorbereitungen getroffen, um auf eine Lageänderung reagieren zu können. Dazu seien verschiedene Spezialeinheiten und Spezialfahrzeuge sowie Spezialausrüstung am Einsatzort in Bereitschaft, etwa Waldbrandfahrzeuge der Bundeswehrfeuerwehr (vom Standort Baumholder), Wasserwerfer der Polizei, ein Spezialfahrzeug der US-Air Base Feuerwehr Spangdahlem sowie landkreiseigene und überörtliche Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften aus der Region und dem Saarland war mit ca. 400 Kräften aus vielen Orten im Einsatz. Weitere Spezialeinheiten wie die Flughafenfeuerwehr Saarbrücken standen auf Abruf an ihren Standorten bereit, falls die Lage es erforderte.

Über die Gefahr einer Ausweitung auf den angrenzenden Wald und den Stand der Dinge wurden am Abend auch die Mitglieder des Verbandsgemeinderats in ihrer regulären Sitzung im Rathaus näher informiert.

Der Katastrophenschutz warnte die Bevölkerung am Abend vor Rauchgasen. Anwohner sollten Fenster und Türen schließen, Lüftung- und Klimaanlagen abschalten und sich im Freien notfalls ein feuchtes Tuch vor Mund und Nase halten. Am späten Abend gab es aber immerhin eine gute Nachricht: Die Messungen des Gefahrstoffzugs Trier-Saarburg in der Umgebung blieben im grünen Bereich: „In der Umgebung konnten keine gefährlichen Messwerte festgestellt werden“, hieß es am Mittwochabend seitens der Einsatzleitung. Die Warnungen vor einer starke Rauchentwicklung mit Geruchsbelästigungen waren am Abend auch über die Warnapps Nina und Katwarn verbreitet worden. Die Warnung galt für die VG Hermeskeil, Teile der VG Saarburg-Kell und Teile der VG Thalfang. Die Warnung wurde am Donnerstagmorgen nach 8.30 Uhr aufgehoben.

Sechs Menschen verletzt

Im Verlauf des Einsatzes wurden bis zum späten Abend sechs Menschen leicht verletzt, davon wurden vier im Krankenhaus behandelt. Alle konnten bereits aus der Behandlung entlassen werden. Vier der Verletzten sind Mitglieder der Einsatzkräfte, wie am Donnerstag die Pressestelle der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Trier-Saarburg mitteilte.

Im Hermeskeiler Sägewerk ist am frühen Mittwochabend ein Brand ausgebrochen. Mehrere Feuerwehren sind zur Brandbekämpfung vor Ort.

Im Hermeskeiler Sägewerk ist am frühen Mittwochabend ein Brand ausgebrochen. Mehrere Feuerwehren sind zur Brandbekämpfung vor Ort.

Foto: Agentur Siko

Die Brandursache stand auch am Donnerstag noch nicht fest. Die polizeilichen Ermittlungen und Einsatzmaßnahmen laufen noch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort