Kleine Kaufleute trotzen dem Wetter

Trier · Die Kleinen zeigen, was Durchhaltevermögen bedeutet: Auf dem TV-Kinderflohmarkt am Sonntag haben kleine Verkäufer und Besucher mit mehr als 400 Ständen dem Wetter standgehalten und gefeilscht, was das Zeug hält.

Trier. Ein Tisch im Regen und ein kleiner Schirm, Familie Thiel aus Willwerath bei Prüm ist vielleicht nicht optimal für den Regen gerüstet. Das schlechte Wetter kann sie aber nicht abschrecken. "Wir kommen schon seit Jahren hier hin zum Verkaufen, und ich bin immer gerne hier", erzählt der elfjährige Philipp Thiel und rückt die Plane zurecht, die seine Wii-Spiele, Bücher und gebrauchte Kleidung vor dem Regen schützt.
Knapp 4600 Besucher zählt Organisatorin Nicole Böhme-Laglasse auf dem zweiten Flohmarkt in diesem Jahr beim Verlagshaus des Trierischen Volksfreunds. "Die Besucher lassen sich vom schlechten Wetter nicht abschrecken", sagt sie. 440 Verkäufer trotzen dem Regen, auch wenn ein paar schon abgebaut haben.
Manche hatten sich auf den Fall der Fälle vorbereitet: Pavillons, Planen und Schirme sollen schützen. Andere sitzen im Regen. Der Verkauf läuft trotzdem. Denn von kindlicher Naivität ist auf dem Kinderflohmarkt nichts zu sehen: Hier wird knallhart verhandelt - klein wie groß. "Handeln kann ich gut. Das muss ja auch sein", erklärt Philipp. Fünf Euro wollte jemand für ein gebrauchtes Nintendo DS Spiel zahlen, auf 15 Euro hat Philipp ihn hochgehandelt.
Nadine und Patrick Rassau aus Trier haben ihren Stand schon morgens um halb 6 Uhr aufgebaut, denn ohne Standgebühr sind die Plätze auf dem Kinderflohmarkt hart umkämpft. Platz ist aber für alle da.
"Es war heute Morgen sehr entspannt", sagt Böhme-Laglasse. Trotzdem: "Bis 9 Uhr waren unsere größten Teile schon verkauft", erzählt Nadine Rassau. Bleiben will sie aber bis zum Schluss, denn Kleidung und Spielkarten von den Kindern sind noch da. Neben normaler Kleidung gibt es auch am Nachmittag noch viel zu entdecken: lebensgroße Stofftiger oder Spielkonsolen, die noch super in Schuss sind - alles, was das Kinderherz begehrt. Daher finden sich die Kinder nicht nur hinter den Ständen.
Philipp macht sich nach einem langen Morgen im Verkauf auf die Suche nach Ersatz für seine verkauften Spiele: "Manche Spiele kosten im Laden 50 Euro. Da gehe ich lieber erst hier schauen."
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