Polizei Ermittlungen zur Viezparty in Landscheid abgeschlossen: Warum acht Partygäste k.o. gingen

Landscheid · Die Viezparty in Landscheid wurde im Juni wegen des Verdachts auf K.O.-Tropfen vorzeitig abgebrochen. Die Polizei hat nun Ergebnisse ihrer Ermittlung sowie toxikologischer Untersuchungen präsentiert. Jetzt steht fest, warum acht Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Landscheid k.o. gingen.

K.O.Tropfen auf Viezparty Landscheid: Ermittlungsergebnis  Gutachten
Foto: picture alliance/dpa/Nicolas Armer

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Verbreitung möglicher K.o.-Tropfen auf der traditionellen Viezparty in Landscheid abgeschlossen. Das Ergebnis: Es gibt laut Polizeiangaben keine Hinweise auf K.O.-Tropfen, Betäubungsmittel oder andere Substanzen. „Bei den Betroffenen wurden jedoch sehr hohe Alkoholwerte gemessen“, erklären die Ermittler.

Demnach gingen die Partygäste nicht k.o., weil ihnen etwas ins Getränk gemischt wurde, sondern wegen ihres eigenen Alkoholkonsums.

Bei der Viezparty am 26. Juni in Landscheid mussten acht Gäste, darunter auch Jugendliche und Kinder, medizinisch versorgt werden, sechs davon im Krankenhaus. Die Polizei hatte daraufhin wegen des Verdachts auf K.O.-Tropfen die Veranstaltung abgebrochen. Die Patienten würden „Anzeichen von Medikamenteneinwirkung aufweisen und es bestehe der Verdacht, dass ihnen diese auf der Party verabreicht wurden“, war ehemals in der ersten Polizeimeldung nach Abbruch der Veranstaltung zu lesen.

In Landscheid, der Umgebung sowie den sozialen Medien ging sogar kurzzeitig das Gerücht eines „Gießkannenmannes“ um, der den Gästen die mit K.O.-Tropfen versetzten Getränke ausgeschenkt haben soll. Dies stellte sich jedoch als falsche Fährte heraus, da auf der Veranstaltung generell Getränke auch in Gießkannen verkauft und ausgeschenkt wurden (wir berichteten). Doch jetzt herrscht Gewissheit.

Toxikologisches Gutachten beendet Ermittlungen

Schon bei den ersten Blutproben der Betroffenen, die alle nur Alkohol und keine weiteren Drogen aufwiesen, vermutete die Polizei lediglich überhöhten Alkoholkonsum. Um trotzdem größtmögliche Gewissheit zu erhalten, wurde ein toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das wissenschaftliche Ergebnis: „Keine Hinweise, dass Betäubungsmittel oder die Bewusstseinslage beeinflussende Arzneistoffe von den Betroffenen aufgenommen wurden.“ Die Polizei hat damit die Ermittlungen zum Fall „Viezparty Landscheid“ abgeschlossen.

In einer gemeinsamen Erörterung mit dem Veranstalter, dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde und dem zuständigen Jugendamt hat die Polizei nun den Vorfall bei der Party angesprochen. Zur Vermeidung derartiger Zwischenfälle bei zukünftigen Veranstaltungen soll ein Sicherheitskonzept erstellt werden.

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