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Lagebild zur Jugendkriminalität in NRW

Bei fast jeder fünften Straftat, die 2022 in NRW aufgeklärt wurde, gab es Tatverdächtige unter 21 Jahren. Insgesamt gab es dadurch 19 Prozent mehr Verdächtige aus dieser Altersgruppe als im Vorjahr.

Bei Kindern unter 14 Jahren sehen wir einen noch viel stärkeren Anstieg der Kriminalität: Im vergangenen Jahr gab es rund 20.950 Tatverdächtige unter 14 Jahren, im Jahr davor waren es rund 14.850. Das sind über 41 Prozent mehr. So stieg die Zahl der Straftaten 2022 insgesamt über das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019, und dabei war das Plus bei Kindern und Jugendlichen besonders ausgeprägt.

Auffällig sind die Zahlen bei der Kriminalität im Internet. In diesem Bereich waren 2022 über ein Drittel mehr Kinder, Jugendliche und Heranwachsende unter den Beschuldigten als 2021. Bei Verbreitung, Erwerb oder Besitz von Kinderpornografie gab es einen Zuwachs um fast 49 Prozent. Im Kampf gegen Kinderpornografie gebe es mehr Ermittlungen, somit fielen auch mehr Taten auf.

Der weitaus größte Teil der jungen Verdächtigen waren Deutsche, gut 71 Prozent. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei knapp 29 Prozent - was allerdings wiederum einen Anstieg um fast ein Drittel gegenüber 2021 ausmachte. Der Kinderschutzbund sagt, dass zuletzt besonders viele junge Menschen durch Zuwanderung in die Gesellschaft gekommen seien - und auch vielfach in schwierigen Lebenssituationen seien.

Die Taten der unter 21-Jährigen entfielen im vergangenen Jahr zu 26 Prozent auf Diebstahl, zu rund 17 Prozent auf Körperverletzungen, zu etwa 10 Prozent auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung machten rund sieben Prozent aus, Sachbeschädigungen sechs Prozent. Langfristig ist die Jugendkriminalität weniger geworden. So zeigt sich nach der Statistik des Innenministeriums im Zehnjahresvergleich ein Rückgang um fünf Prozent.

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