Unwetter Land unter in Trier: Ein Verletzter, Straßen und Keller unter Wasser (Fotos/Videos)

Trier · Unwetterartiges Gewitter: Gegen 17 Uhr ist über Trier ein heftiger Starkregen niedergegangen. Nicht nur Autos fuhren durch Zentimeter hohe Wassermassen, auch Fußgänger standen knöchelhoch im Wasser. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 200 Einsätzen aus.

Kurz aber heftig: So lässt sich das Unwetter beschreiben, das am Donnerstag über Trier gezogen ist. Die starken Regenfälle, teilweise mit Hagel durchsetzt, sorgten in der Stadt für vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen.

Ein Mensch wurde nach Angaben des Stadtsprechers Michael Schmitz in Trier-Nord durch einen Stromschlag leicht verletzt.

Los ging das Unwetter nach Angaben eines Polizeisprechers gegen 16.30 Uhr mit einigen Ausfällen von Ampeln auf Hauptverkehrsstraßen. In der Ascoli-Piceno-Straße blockierte ein in Bewegung geratener Bauzaun die Fahrbahn. Die Polizei räumte das Hindernis zur Seite.

Später folgten Überschwemmungen in Höhe Georg-Schmitt-Platz und Martinsufer. Die Unterführung in der Schöndorfer Straße stand unter Wasser. Auch am Pacelliufer in Richtung Konz kam es zu Verkehrsbehinderungen durch Wasser auf der Fahrbahn.

Am Pferdemarkt und in den angrenzenden Straßen wie der Deutschherrenstraße stand das Wasser einige Zentimeter hoch.

In der Hornstraße in Trier-West hatte sich so viel Wasser an einer Vertiefung in der Straße gesammelt, dass Autos diese Stelle nicht mehr passieren konnten. Fußgänger standen knöcheltief im Wasser.

Die Berufsfeuerwehr berief einen Krisenstab ein. Alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt wurden alarmiert. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz. Insgesamt waren rund 200 Helfer unterwegs.

220 Notrufe - vorrangig wegen vollgelaufener Keller - gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr ein, bis 19.15 Uhr waren 60 Fälle noch nicht abgearbeitet. „Teilweise stammen die Meldungen aus den gleichen Straßen, die Feuerwehren arbeiten sich dann von Keller zu Keller vor“, erklärte Rathauspressesprecher Michael Schmitz.

Die brisantesten Einsätze:

Evakuierung: In der Benediktinerstraße wurden die Bewohner von drei Häusern evakuiert, berichtete Stadtsprecher Michael Schmitz gegen 20.30 Uhr. Dort hatte sich im Keller eines Gebäudes die Bodenplatte gehoben. Die drei Häuser sind aneinander gebaut worden. Ein Sachverständiger hatte bis zur Feststellung der Ursache die Räumung des Gebäudes empfohlen. Die neun Bewohner sind bei Freunden und Familie untergekommen.

 Die Deutschherrenstraße in Trier ist nach Starkregen am Donnerstagabend überschwemmt (hier das Foto eines Facebook-Nutzers)

Die Deutschherrenstraße in Trier ist nach Starkregen am Donnerstagabend überschwemmt (hier das Foto eines Facebook-Nutzers)

Foto: Marco Neumann

Brüderkrankenhaus: In die Keller der Klinik in Trier-Nord waren größere Mengen Wasser gelaufen. Der Serverraum des Krankenhauses, von dem aus das Computersystem gesteuert wird, drohte überschwemmt zu werden. Helfer arbeiteten unter Hochdruck, um das Regenwasser aus dem Keller zu pumpen und die Server zu sichern. Das Krankenhaus teilte der Feuerwehr zwischenzeitlich mit, keine Notfälle annehmen zu können. Diese brenzlige Lage dauerte allerdings nur etwa 15 Minuten an, danach war das Krankenhaus wieder für alle anfahrbar.

Trier-Pallien: In der Mühlenweg am Berghang in Trier-Pallien löste der Regen einen Erdrutsch aus. Ein Bagger, der wegen einer Straßenbaustelle dort abgestellt war, drohte abzustürzen. Das Baufahrzeug musste gesichert werden. Die Wassermassen liefen bis in die weiter unten gelegene Bonner Straße und dort in die Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses.

Unterführungen: In den tiefgelegenen Bahnunterführungen in Brühlstraße/Avelsbacher Straße/Schönbornstraße sammelte sich zeitweise so viel Wasser, dass Autos nicht mehr durchfahren konnten. Auch die Stadtbusse mussten warten. Der Verkehr staute sich entsprechend zurück. Die Verzögerungen im Stadtbusverkehr hätten sich dadurch auf etwa 20 Minuten belaufen, teilt Rathaussprecher Michael Schmitz mit. Komplett ausgefallen sei kein Bus.

Berufsbildende Schulen: Gleich mehrere Keller der Berufsbildenden Schulen waren vollgelaufen. Der Schaden sei allerdings nicht so immens, dass der Unterricht am morgigen Freitag gefährdet sei, erklärte Schmitz.

Astbruch: Auf die Abbiegespur von der Südallee in die Kaiserstraße beziehungsweise in die Hindenburgstraße war ein großer Ast eines Baumes in den Grünstreifen gestürzt. Ein Auto wurde dabei allerdings nach ersten Informationen nicht getroffen und auch niemand verletzt. Der riesige Ast versperrrte den linken Fahrstreifen der Abbiegespur. Ansonsten habe es keine umgefallenen Bäumen gegeben, sagte Rathaussprecher Michael Schmitz. Auch Stromausfälle oder ähnliches seien nicht gemeldet worden. „Das Problem war nur der viele Regen.“

Umland: Auf der L 149 von Ruwer in Richtung Kasel kam es zu einem kleineren Erdrutsch, die Feuerwehr war auch hier im Einsatz.

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