Polizei ermittelt Messerangriff in Olzheim: Behörden ermitteln wegen versuchter Tötung (Update)

Update | Olzheim · Polizei und Staatsanwaltschaft Trier ermitteln nach der Messerattacke auf zwei Olzheimer Bürger am Sonntagabend wegen versuchter Tötung. Zwei Menschen waren dort am Abend nach dem Karnevalszug schwer verletzt worden.

 Blick in die Olzheimer Hauptstraße am Montag: Dort wurden am Sonntagabend nach dem Karnevalsumzug zwei Menschen bei einer Messerstecherei verletzt.

Blick in die Olzheimer Hauptstraße am Montag: Dort wurden am Sonntagabend nach dem Karnevalsumzug zwei Menschen bei einer Messerstecherei verletzt.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Es wird nicht besser“, sagt der Olzheimer Ortsbürgermeister Oswin Hoffmann am Montag angesichts der neuerlichen Nachricht von einer Gewalttat in der jüngeren Zeit – in Trier, in einigen Eifelorten und jetzt auch in seinem Dorf.

In Olzheim war am Sonntag der Karnevalsumzug gelaufen – ohne negative Zwischenfälle, ebenso wie die anschließende Feier im Festzelt, wie auch Markus Ganser bestätigt, der Vorsitzende des Karnevalsvereins.

Olzheim am Tag nach der Messerstecherei: Im Festzelt entwickelte sich der Streit, der vermutlich in dem Angriff endete.

Olzheim am Tag nach der Messerstecherei: Im Festzelt entwickelte sich der Streit, der vermutlich in dem Angriff endete.

Foto: Fritz-Peter Linden

Doch auch wenn keine handfeste Auseinandersetzung das fröhliche Treiben störte, entwickelte sich im Zelt dann doch offenbar ein Streit mit später gravierenden Folgen.

Gegen 21.40 Uhr wurden die Rettungsleitstelle und Polizei darüber informiert, dass es im Ort zu einer Messerstecherei mit zwei Verletzten gekommen sei. Nicht am Festzelt, sondern in der Hauptstraße.

Erst Streit im Festzelt, dann auf der Straße - Messerangriff aus Gruppe

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge soll es zwischen den beiden attackierten Männern, zwei Brüder aus dem Dorf im Alter von 21 und 23 Jahren, und einer Gruppe von vermutlich drei Personen zu einem verbalen Streit im Zelt gekommen sein.

Die beiden Brüder traten danach zu Fuß den Heimweg an und wurden kurz vor Erreichen ihrer Wohnung von drei Personen angehalten, bei denen es sich laut Polizei möglicherweise um die zuvor am Streit Beteiligten handelte.

Bei den erneuten Auseinandersetzungen wurden die beiden Brüder aus dieser Gruppe heraus mit einem Messer angegriffen. Durch die Stiche erlitten die jungen Männer zunächst lebensgefährliche Verletzungen und mussten nach der Erstbehandlung in Krankenhäuser in der Region gebracht und dort weiter notärztlich versorgt werden. Beide schwebten nach Polizeiangaben am Montagmittag nicht mehr in Lebensgefahr.

Die mutmaßlichen Täter ergriffen nach der Attacke die Flucht. Nach Angaben von Polizeisprecher Uwe Konz haben Zeugen das Geschehen mitbekommen. Die Kriminalpolizei Trier geht ersten Hinweisen nach, um die Identität der Täter und die Hintergründe der Tat zu klären: „Da waren ja viele Menschen, auch im Zelt“, sagt Uwe Konz. Entsprechend habe es eine Reihe von Zeugen gegeben, „die uns auch etwas sagen können“.

Gerüchte vom Montagnachmittag, dass die mutmaßlichen Täter ermittelt seien, bestätigte der Polizeisprecher nicht.

Fastnacht in Olzheim war friedlich – zunächst...

In Olzheim ist man bestürzt angesichts der Gewalttat: „Als wir heimgegangen sind, stand die Polizei da“, sagt Oswin Hoffmann. Aber man habe nicht sehen können, weshalb. Er sei erschüttert, dass der bis dahin „absolut friedliche“ Tag so zu Ende gegangen sei.

Er hoffe jetzt nur, dass es den Verletzten besser gehe, sagt Markus Ganser. Auch er habe am Abend noch mit anderen zusammengestanden und sich darüber gefreut, dass Umzug und Feiern so fröhlich und friedlich verlaufen seien. Und dann das. Ganser: „Da verlierst du wirklich die Lust“.

Im Einsatz waren neben der Polizei auch die DRK-Rettungsdienste aus Prüm und Gerolstein. Das Prümer DRK hatte die Kollegen angefordert, weil einige seiner Retterinnen und Retter in Niederprüm und Lützkampen – auch dort waren am Sonntag Umzüge – stark alkoholisierten Personen helfen mussten.

Man ermittle intensiv im Olzheimer Fall, sagt Präsidiumssprecher Uwe Konz. Und rufe weitere Zeugen, die die Tat oder die Auseinandersetzungen im Zelt beobachtet haben, dazu auf, sich bei der Polizei in Prüm zu melden. Telefon: 06551/9420.

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