Mietbetrügereien in der Vulkaneifel: Polizei nimmt Verdächtigen fest

Daun / Ulmen / Schneverdingen · Die Polizei hat einen Mietbetrüger festgenommen, der mit einer achtköpfigen Familie unterwegs war. Es waren Mietschulden in Höhe von 10.000 Euro aufgelaufen. Die Familie hatte in neun Wohnungen in der Vulkaneifel gewohnt.

 Da waren die zweiten Autoschlüssel auch weg. Foto: Jens Büttner/Archiv

Da waren die zweiten Autoschlüssel auch weg. Foto: Jens Büttner/Archiv

Die Polizei Daun fahndet seit Anfang 2011 nach einer achtköpfigen Familie wegen fortgesetzten bundesweiten Mietebetrugs. Ein 34-jährige Mann aus Hessen ist nun festgenommen worden. Er ist seit Jahren ohne festen Wohnsitz und wechselt im zwei- bis dreiwöchigen Rhythmus die Mietwohnungen. Begleitet wird der Mann von zwei Frauen und fünf Kindern im Säuglingsalter bis zu 9 Jahren.

Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Mann im Kreis Vulkaneifel in drei Fällen Wohnungen in Kelberg, in jeweils einem Fall in Oberstadtfeld, Salm und in zwei Fällen in Ulmen und Boos gemietet. Er habe die Wohnungen unter falschen Namen gemietet, ohne die Mietschulden in Höhe von 10.000 Euro beglichen zu haben.

Die Vulkaneifel war nicht die erste Station der Familie. Seit Ende 2009 ist der Mann bereits in elf Fällen in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen wegen Mietbetrügereien strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er wurde von mehreren Staatsanwaltschaften zur Aufenthaltsermittlung und von den Staatsanwaltschaften Göttingen und Braunschweig per Haftbefehl gesucht.

Nunmehr hat die niedersächsische Polizei den Gesuchten in Schneverdingen in Niedersachsen festgenommen. Ein Wohnungsvermieter hatte Verdacht geschöpft und das Autokennzeichen des Mannes aus dem Vogelsbergkreis (Hessen) der örtlichen Polizei mitgeteilt. Dieses war von der hessischen KFZ-Zulassungsstelle zur Fahndung ausgeschrieben. Ein Telefonat mit der Polizei Daun führte zudem zur Tatklärung der Mietbetrügereien. Nun sitzt der Mann in einem niedersächsischen Gefängnis.

Dass das Verhalten des Mietbetrügers im Vulkaneifelkreis nicht früher aufflog, erklärt Heinz-Peter Thiel, Leiter der Polizei Daun: "Der Familienvater gab sich als ein "Dr. Abdul" aus. Er zahlte gelegentlich beim Anmieten mit einem "dicken Geldbündel" per Vorkasse. Später zahlte er die Mietkosten dann nicht mehr. Oder er zahlte für zwei Wochen, wechselte die Wohnung und kehrte nach einigen Monaten nochmals zurück. Hier ging der frühere Vermieter von Zahlungen aus, die dann jedoch nicht mehr erfolgten."

Die Polizei geht davon aus, dass die Familie noch weitere bislang unbekannte Vermieter betrogen haben dürfte. Sie nimmt weitere Hinweise unter Telefon 06592/96260 entgegen.

Die Staatsanwaltschaft Trier hat entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet. red

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