Einsatz bei Trier Mit 211 km/h über die A64: Polizei stoppt illegales Autorennen

Trierweiler · Zwei Fahrer haben sich am Mittwochabend ein illegales Autorennen in der Region geliefert – das berichtet die Polizei. Was den beiden jetzt droht.

Mit 211 km/h über die A64: Polizei stoppt illegales Autorennen​ bei Trier
Foto: dpa/Carsten Rehder

Ein illegales Autorennen haben sich zwei Männer am Mittwochabend über gleich mehrere Autobahnen der Region geliefert – das berichtet die Polizeidirektion Wittlich. Beamte aus Wittlich seien, so heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag, am Mittwoch gegen 19 Uhr mit einem Provida-Fahrzeug auf der A1 von Wittlich kommenden in Richtung Moseltaldreieck unterwegs gewesen. (Provida steht für Proof-Video-Data-System. Es handelt sich dabei um ein Tempo-Messgerät, das im Polizeifahrzeug installiert ist, Anm. d. Red.)

Unmittelbar hinter der Anschlussstelle Salmtal seien die Polizisten dann auf einen blauen Sportwagen der Marke Renault Alpine mit französischer Zulassung aufmerksam geworden, der zunächst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den dortigen Baustellenbereich eingefahren sei. „Daraufhin entschlossen sich die Beamten, die Videoaufzeichnung des Provida-Fahrzeugs zu starten, um das Fahrverhalten des blauen Sportwagens zu dokumentieren“, heißt es in der Mitteilung. Eingangs der Baustelle wurde der Sportwagen laut Polizei mit 165 km/h bei erlaubten 100 km/h gemessen. Weiter schreiben die Beamten: „In der Baustelle fuhr der Sportwagen dann mit etwa 100 km/h nur gemäßigt schneller als die erlaubten 80 km/h.“

Nachdem der Sportwagen die Baustelle verlassen und das Autobahndreieck Moseltal erreicht hatte, sei er zunächst auf die A 602 abgebogen und sei dort erstmalig einem gelben Golf GTI mit Trierer Zulassung begegnet. „An der Anschlussstelle Ehrang bogen beide Fahrzeuge dann auf die A 64a in Richtung Luxemburg ab. Hinter der Ehranger Brücke überholte der gelbe Golf GTI dann den blauen Renault Alpine und fuhr einige Zeit auf der linken Spur neben ihm her und scherte dann vor diesem wieder ein“, so die Polizei. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, dass die beiden Fahrer sich genau zu diesem Zeitpunkt auf die Austragung eines Rennens verständigt hätten.

„Unmittelbar hinter der Biewerbachtalbrücke beschleunigten dann nach Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen beide Fahrer ihre Fahrzeuge erheblich und erreichten hierbei Geschwindigkeiten von bis zu 211 km/h, wobei der blaue Sportwagen den linken und der gelbe Golf GTI den rechten Fahrstreifen befuhr. In die vorübergehende Baustelle auf Höhe der Ortschaft Trierweiler-Sirzenich fuhren beide PKW dann mit deutlichst zu hoher Geschwindigkeit ein. Im 100er Bereich wurden die Fahrzeuge mit 199 km/h gemessen. Selbst im auf 80 km/h beschränkten Bereich konnten noch Geschwindigkeiten von bis zu 186 km/h gemessen werden. Erst anschließend begannen die Fahrzeuge, ihre Geschwindigkeiten zu verlangsamen.“ Hier beendeten die Beamten das Rennen schließlich mithilfe von Blaulicht und Martinshorn. Auf dem Parkplatz Sauertal folgte dann die Kontrolle.

Bei dem Fahrer des französischen Renault Alpine handelt es sich laut Polizei um einen 37-jährigen Mann, der in einer Gemeinde nördlich von Paris lebt. Bei dem Fahrer des gelben VW GTI um einen 30-jährigen Mann aus der Verbandsgemeinde Schweich.

Gegen beide wurden Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Straßenrennens eingeleitet (§ 315d StGB). Der Strafrahmen sieht in diesen Fällen eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

„Zudem wurden noch gestern Abend an Ort und Stelle auf Anordnung der Staatsanwaltschaft und des Bereitschaftsrichters die Führerscheine der beiden Männer und auch die beiden Fahrzeuge zum Zwecke der Einziehung beschlagnahmt“, heißt es von den Beamten.

Neben der zu erwartenden Strafe müssen die beiden Männer sich laut Polizei nun darauf einstellen, dass sie ihre Fahrzeuge nicht mehr zurückerhalten und ihnen ihre Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen wird.

„Zu Fuß gehen müssen sie durch die Führerscheinbeschlagnahme jedenfalls schon jetzt. Der Mann aus Frankreich musste seine Heimreise dann mit dem Zug antreten“, so die Beamten in ihrer Mitteilung.

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