Verbrechen Mutmaßliche Vergewaltigung: Polizei ermittelt zwei Verdächtige

Schönecken · Die Polizei hat im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung vor zwei Wochen in Schönecken zwei Verdächtige ermittelt. Sie bestreiten allerdings, ein Verbrechen begangen zu haben.

 Hier am Schönecker Nimsufer soll die Tat vor zwei Wochen begangen worden sein.

Hier am Schönecker Nimsufer soll die Tat vor zwei Wochen begangen worden sein.

Foto: Frank Auffenberg

Es hat sich etwas getan bei den Ermittlungen zur mutmaßlichen Vergewaltigung vor zwei Wochen in Schönecken: Wie die Kriminalinspektion Wittlich am Donnerstagmorgen mitteilt, sind zwei Männer identifiziert worden, die in der Nacht von Samstag, 17. November, am Radweg entlang der Nims eine 19-jährige Frau sexuell genötigt haben sollen (der TV berichtete). Die Männer stammen aus dem Kreis Vulkaneifel.

Zur betreffenden Zeit feierten im nahen Gemeindehaus, dem Forum im Flecken, mehrere Hundert Menschen eine sogenannte MSS-Party (MSS – Mainzer Studienstufe). Die Feier wurde ausgerichtet von Oberstuflern des Regino-Gymnasiums Prüm und war für alle Besucher offen.

 Das Schönecker Gemeindehaus, genannt Forum im Flecken (im Hintergrund rechts). In der Nähe soll vor zwei Wochen die Tat begangen worden sein.

Das Schönecker Gemeindehaus, genannt Forum im Flecken (im Hintergrund rechts). In der Nähe soll vor zwei Wochen die Tat begangen worden sein.

Foto: Frank Auffenberg

Die Verdächtigen sollen die junge Frau in der Nacht vor dem Gebäude angesprochen und zu einem Spaziergang am Flussufer überredet haben. Als sie außer Sichtweite des Forums waren, sollen sie sich an der Besucherin vergangen haben.

Die beiden Männer, sagt Peter Hundeck von der Kriminalinspektion Wittlich, hätten inzwischen bestätigt, Kontakt zu der 19-Jährigen aufgenommen zu haben. Allerdings bestreiten sie, ein Verbrechen begangen zu haben.

Und das sei nun „das Kernproblem“, sagt der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen auf TV-Anfrage. „Sie haben konträre Angaben gemacht.“

Mit weiteren Details halten sich die Behörden derzeit noch zurück: „Wir haben das gerade erst anermittelt“, sagt Fritzen. Fest stehe allerdings: „Es sind zwei Deutsche. Zwei junge Männer, die auch Besucher der Party waren.“ Die Polizei habe infolge der Berichterstattung über den Fall einen Hinweis erhalten, der zu den beiden Verdächtigen geführt habe.

Ob es sich dabei um Schüler oder andere Gäste handele, wolle man vorerst nicht weiter eingrenzen. „Wir müssen letztlich klären, was genau passiert ist“ sagt Peter Fritzen. Und bevor das „mit hinreichender Wahrscheinlichkeit“ herausgefunden sei, „können wir noch nicht mehr dazu sagen“.

In Schönecken gab es auch noch aus anderen Gründen ein unschönes Erwachen: Am Sonntagmorgen stellten Anwohner fest, dass in der Nacht im Umfeld des Forums randaliert worden war, unter anderem ging am Gasthaus Zum Alten Amt einiges zu Bruch.

  Inzwischen wird bekannt, dass es in der Partynacht auch zu zwei Fällen von Körperverletzung kam: „Wir waren da mehrfach im Einsatz“, sagt Georg Bührmann, Chef der Polizeiinspektion Prüm. So habe ein Volltrunkener im Gemeindehaus die Bühne entern wollen, sei aber vom Sicherheitsdienst daran gehindert worden. Er habe dann mehrere Personen beleidigt und anschließend einer Mitarbeiterin des Sicherheitsdiensts „mit der Faust ins Gesicht geschlagen“.

In einem weiteren Fall sei ein Besucher in der Halle mit einem anderen Partygast in Streit geraten, der ihm dann ebenfalls ins Gesicht schlug und an Auge und Jochbein verletzte. „Der Täter hat sich immerhin danach entschuldigt“, sagt Bührmann. Auch in diesem Fall sei Alkohol im Spiel gewesen. Auf Strafanzeigen hätten die Geschlagenen verzichtet.

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