Planung Hochwasser ändert Hallenplanung

Gerolstein · Ausschuss reagiert beim Neubauprojekt in Hillesheim auf die Flut vor sechs Wochen.

 So in etwa wie in dieser Entwurfsstudie soll die neue Turnhalle der Augustiner-Realschule plus in Hillesheim aussehen. Wegen der Flut im Juli werden zusätzliche Hochwasserschutz-Elemente mitberücksichtigt.

So in etwa wie in dieser Entwurfsstudie soll die neue Turnhalle der Augustiner-Realschule plus in Hillesheim aussehen. Wegen der Flut im Juli werden zusätzliche Hochwasserschutz-Elemente mitberücksichtigt.

Foto: Architekturbüro Naujack.Rind.Hof.

Manchmal hat eine Verzögerung auch ihre Vorteile – wie nun beim Neubau der Turnhalle in Hillesheim. Bei der verschob sich der noch immer nicht erfolgte Baustart wegen unterschiedlicher Wünsche und Umplanungen sowie den Fragen nach der Finanzierung der Mehrkosten für das 3,5 Millionen-Euro-Projekt um Monate. Und so sagte Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein, in der jüngsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umwelt­ausschusses: „Hätten wir uns nicht so lange abgestimmt, hätte der Rohbau bei dem Flutereignis vor sechs Wochen bereits unter Wasser gestanden.“ Konkret: Die aktuell geplante Oberkante des Fertigfußbodens liegt auf 437 Metern über NN, das Hochwasser erreichte am 15. Juli eine Höhe von 436,85 Metern über NN. Ein guter Teil des Bauwerks hätte also unter der braunen Flut gestanden.

Mit dem jetzigen Wissen, dass der kleine Hillesheimer Bach so enorm anschwellen kann, dass die deutlich höher geplante Halle von ihm überspült werden kann, „können wir vernünftigerweise die Halle nicht in der vorgesehenen Weise bauen“, fügte er hinzu. Eine Umplanung sei erforderlich. Dazu wurden zwei Varianten ausgearbeitet. Die teurere Variante, die einen Neubau weiter oben auf dem Hügel vorsieht, wurde letztlich aber verworfen: wegen geschätzter Verzögerungen von mindestens weiteren zwei Monaten, umfangreicher Neuplanung und Mehrkosten von rund 150 000 Euro (davon alleine Baukosten von 123 0000 Euro).

Der Ausschuss hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass Variante I „ausreicht“ und zum Zuge kommt. Sie sieht vor, dass die untere Fassadenfuge mit Blechen eingekleidet wird, eine sogenannte weiße Wanne. Der Anschluss von Bodenplatte und Wand soll zudem bituminös abgedichtet werden. Und die Türen sollen mit sogenannten Flut-Schotts versehen werden. Die Mehrkosten dafür werden mit 65 000 Euro Baukosten und weiteren Planungskosten kalkuliert. Ausschussmitglied Dieter Bernardy (FWG) ist sich sicher: „Variante I reicht, weil unterhalb des Sportplatzes ein zweiter Durchlass eingebaut wird, sodass der Hillesheimer Bach an dieser Stelle künftig besser abfließen kann und sich nicht mehr so zurückstaut wie zuletzt.“ Der zunächst für Herbst diesen Jahres geplante Baubeginn verschiebt sich laut Verwaltung auf Frühjahr 2022. Von einer Ausschreibung im Winter erhofft sie sich aber bessere Preise.

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