Kriminalität Pleite bei Trierer Banküberfall bestätigt Trend

Trier · Gerade mal einen niedrigen dreistelligen Betrag hat der Täter beim jüngsten Überfall auf die Deutsche Bank in Trier erbeutet. Die Filiale wurde vor sieben Jahren schon einmal ausgeraubt, doch die Sicherung des Bargelds hat sich seitdem entscheidend verändert.

Pleite bei Trierer Bankraub bestätigt Trend
Foto: TV/Rainer Neubert

Banküberfälle gibt es schon, so lange es Banken gibt. Trotzt stetig verschärfter Sicherheitsvorkehrungen blieb die Anziehungskraft des vermeintlich schnellen Geldes auf Kriminelle bestehen.

Doch inzwischen hat sich das gewandelt: Während Geldautomatenknacker Hochkonjunktur haben (der TV berichtete), sinkt die Zahl der klassischen Überfälle etwa mit Bedrohung der Bankangestellten durch einen oder mehrere Räuber seit Jahren. Polizei-Pressesprecherin Kathrin Schmitt bestätigt den Trend auf Anfrage des TV: „2017 und 2018 hatten wir im gesamten Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Trier jeweils nur einen solchen Fall.“

Hohe Strafen drohen Bankräubern seit eh und je. Die Mindeststrafe für Raub oder räuberische Erpressung beträgt ein Jahr, beim Einsatz einer Waffe allerdings schon fünf Jahre. Den Durchbruch brachte hingegen wohl erst die Maßnahme, größere Bargeldbestände per Zeitschloss zu sichern. Das heißt: Auch bei vorgehaltener Waffe und dem richtigen Zugangscode dauert es minutenlang, bis überhaupt Geldscheine zum Vorschein kommen. So musste auch der Täter im aktuellen Trierer Fall mit Münzrollen Vorlieb nehmen.

Bei dem Überfall 2012 auf die Filiale der Deutschen Bank in Trier war das noch anders, wie die Aussagen in der späteren Gerichtsverhandlung ergaben. Der damalige Täter verlangte zunächst scheinbar wie ein Kunde 10 000 Euro. Als der Mitarbeiter nach der Kundenkarte fragte, zeigte der Mann jedoch eine Schusswaffe. Damit war klar: Es ist ein Überfall. Der Mitarbeiter war offenbar so perplex, dass er in die Schublade griff und dort deponierte 16 100 Euro aushändigte.

Der Bankräuber wurde später geschnappt und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

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